ASIEN/NEPAL - „Nepal ist ein Land, dessen Führung sich in einer Krise befindet“, so der stellvertretende Apostolische Vikar

Freitag, 8 Mai 2009

Katmandu (Fidesdienst) – „Das Land befindet sich in einer Phase der Ungewissheit und Spannung. Doch ich glaube, dass niemand die finsteren Zeiten der Unruhen und der Krise herbeisehnt. Nepal ist heute ein Land, dessen Führung sich in einer Krise befindet“, so der stellvertretende Apostolische Vikar in Nepal, P. Pius Perumana gegenüber dem Fidesdienst in einem Kommentar zu den jüngsten Unruhen in der Landeshauptstadt. „Wir beten weiterhin dafür, dass sich alles zum Besten wendet, zum Wohl der nepalesischen Gesellschaft, die mehr Harmonie und Stabilität braucht. Unser Schicksal liegt in den Händen des Herrn. Das Problem besteht darin, dass die politischen Führungskräfte sich nur um die eigenen privaten Interessen oder die Interessen der Partei kümmern und die Interessen des Landes dabei in den Hintergrund stellen. Man zieht eine Regierung der Nationalen Einheit in Erwägung, doch wir wissen nicht, wie die Situation sich entwickelt. Wir hoffen das Beste.“
In der Landeshauptstadt kam es in den vergangenen Tagen zu Bürgerprotesten, bei denen die Demonstranten dem Präsidenten Bam Baran Yadav vorwarfen er verstoße gegen die Verfassung, da er sich weigere, den Oberbefehlshaber der Armee, General Rukmanga Katawal zu entlassen, obschon die Regierung darum gebeten hatte. Aus diesem Grund trat auch der bisherige Premierminister und Vorsitzende der maoistischen Partei von einem Amt zurück. Die Demonstranten, der Kundgebung, bei denen es sich um Anhänger des zurückgetretenen Premierministers handelte, bezeichneten den Präsidenten als „Autokraten“ und „neuen Monarchen“. Die Polizei verbot jede weitere Kundgebung in der Umgebung des Präsidentenpalasts in Kathmandu. Dies ließ die Spannung ansteigen. Die Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung beschlossen am Ende einer Sitzung, die Arbeiten der Versammlung zu boykottieren und damit, zu blockieren.
Die Auseinandersetzung zwischen den beiden höchsten staatlichen Ämtern führte zu Verwirrung, Demonstrationen und Unruhen, Auslöser der Konfrontation war die Tatsache, dass Katawal es ablehnte, ehemalige maoistische Rebellen in die Reihen der regulären Streitkräfte einzugliedern. Es besteht nun die Gefahr, dass es zu weiteren Unruhen und Gewalt kommen könnte. (PA) (Fidesdienst, 08/05/2009 – 29 Zeilen, 330 Worte)


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