VATIKAN - Das heldenhafte Zeugnis der Katechisten und Märtyrer der Kirche in Mosambik in den Jahren des Bürgerkriegs

Mittwoch, 6 Mai 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Bei der vom internationalen Missionskolleg „San Giuseppe“ organisierten Konferenz (vgl. Fidesdienst vom 29. und 30. April 2009) gedachte P. Osorio Citora Afonso, IMC, aus Mosambik der Katechisten, die von der „Front für die Befreiung Mosambiks“ zwischen 1975 und 1992 ermordet wurden. „Ich möchte an die heldenhaften Laienkatechisten und Missionare in Mosambik erinnern“, so der Pater zu Beginn seines Vortrags, „die ihr Leben, oft unter schwierigen und gefährlichen Umständen hingeben, damit Christus verkündet wird und alle Menschen das Heil erlangen. Die Aufgabe, die ich damit meisten möchte, besteht nicht nur darin, von vereinzelten Fällen, sondern in eigener Person davon zeugen, was mutige Christen meiner Zeit und meiner Kirche bestehen mussten, damit sie mit dem Leben ihrer Berufung als engagierte Christen gerecht werden konnten.“
Pater Osorio erinnerte in diesem Zusammenhang an den Bürgerkrieg, „als nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1975 mit der Machtübernahme der marxistisch-leninistisch inspirierten Front für die Befreiung Mosambiks eine Zeit der wahren Verfolgung der Kirche begann mit Enteignungen, Einschränkung der seelsorgerischen Tätigkeit, Verweigerung von Einreisevisa für ausländische Missionare. Die Kirche wurde eher Besitztümer und ihres Wesens beraubt. Viele Missionen hatten keine Missionare und Priester mehr. Doch es entstanden zu der Zeit viele kleine christliche Gemeinden. Sie versammelten sich nicht mehr um Priester oder Missionare, sondern um die so genannten „Laien-Missionare“, die die christlichen Gemeinden betreuen.“
So beginnt seine Geschichte von den Katechisten, die für das Evangelium das eigene Leben hingegeben haben. „Ich denke dabei vor allem an diejenigen, die im Katechesezentrum in Anchilo ausgebildet wurden und als Missionare in der Region um Nampula tätig waren und in der Mission ermordet wurden, an zweiter Stelle möchte ich an die Katechisten aus dem Katechesezentrum in Guiua erwähnen, die noch während ihrer Ausbildung im Katechesezentrum ermordet wurden. Der Katechist Cipriano aus der Mission Mueria (in der Provinz Nampula) wurde von der Befreiungsfront verhaftet, weil man glaubte er sei ein örtlicher Parteisekretär. Man fesselte ihn und schleppte ihn über den Weg, der zum Dorf Maitbane führt. Auf dem kleinen Platz vor der Kapelle bat Cipriano darum, kurz zum Gebet verweilen zu dürfen, danach trat er wieder hinaus und ergab sich seinem Schicksal. Man warf ihn auf den Boden und tötete ihn mit Macheten. Er hinterließ eine Frau und sieben Kinder. Er starb am 29. August 1984. Dasselbe Schicksal widerfuhr drei Jahre später Peres Manuel Chiganjo aus der Provinz Tete, der mit 24 Jahren in der Mission Alto da Manga (Beira) getauft worden war und Vater von sieben Kindern war.“
Als der Bürgerkrieg zu Ende ging kam es zu einem schrecklichen Ereignis im Katechesezentrum in Guiua, wo 15 Familien untergebracht waren. „Die Rebellen“, so Pater Osorio, „führten die Familien auf brutale Weise vom Zentrum weg, wo sie in drei Kilometer Entfernung nach einem schmerzlichen Verhör einer nach dem anderen ermordet wurden. Andere Katechisten baten angesichts der kritischen und irreversiblen Situation darum, beten zu dürfen. Nach wenigen Minuten des Gebets wurden die 23 Katechisten ermordet. Es war in der Nacht auf den 22. März 1992“. Der Mord an den Familien in Guiua“, so der Ordensmann, war nicht umsonst, denn dieser Ort ist heute Mittelpunkt der Diözese Inhambane, wo man die Spur der Gegenwart Gottes unter den Menschen im Reich der Tonga, Twas, Xopes und Ndaus spüren kann.“ (AM) (Fidesdienst, 06/05/2009 – 46 Zeilen, 550 Worte)


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