VATIKAN - „AVE MARIA“ von Mgr. Luciano Alimandi - In der Kraft des Glaubens

Mittwoch, 1 April 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?“ (Lk 18,8). Wie oft hat der Herr Jesus im Evangelium auf die Bedeutung des Glaubens hingewiesen. Wenn der Glaube erlischt, dann kann der Herr keine Wunder mehr vollbringen, dann kann er das Böse nicht mehr besiegen… Ohne den Glauben verbreitet sich das Evangelium nicht, denn es fehlt der Hauch des Geistes, der vom Unglauben erstickt wird. Wenn der Unglaube an die Stelle des Glaubens tritt, dann geschieht im Herzen des Gläubigen, das was dem Apostel Thomas geschah: man sieht den Strahl des Lichtes nicht mehr erkennen, und dessen heilbringende Wirkung. Nur der Christus nachfolgt sieht das Licht, denn er geht nicht in der Finsternis umher (vgl. Joh 8,12). Die Jünger von Emmaus, mussten, wie der heilige Thomas, zuerst den Weg der „Umkehr“ gehen, d.h. der Rückkehr zu Jesus durch den Glauben.
„Bleib doch bei uns, denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt“ (Lk 24,29), Ja, wenn der Glaube erlischt, dann wird alles finster. Je mehr sich Jesus entfernt, umso dunkler wird die Finsternis, die Schatten werden groß und die Gegenwart Jesu selbst in unserem Leben wird eine Art Gespenst. Unsere Sprache ähnelt dann der der Jünger auf dem Weg nach Emmaus: „Wir aber hatten gehofft…“ (Lk 24,21).
Wer hingegen glaubt, wer seinen Glaubensbekenntnis jeden Tag erneuert, und mehrmals am selben Tag, lebt in der Gegenwart Christi, lebt in seiner Geschichte, die ewig und stets aktuell ist. Der wahre Glaubende spricht nicht von Jesus, als ob dieser nur eine schöne Erfahrung der Vergangenheit wäre, sondern er spricht im Präsens und sieht die eigene Zukunft in den Händen der Vorsehung.
Wer den glauben an den lebendigen Christus lebt, der ist in der Lage, aus ganzem Herzen, die wunderbaren Worte des Evangeliums auszusprechen: „Es ist der Herr!“ (Joh 21,7) Es ist der Ausruf des Jüngers, den Jesus liebte, der vor dem leeren Grab glaubt (Joh 20,9) und der Jesus auf dem See Tiberias erkennt, nachdem die Apostel in der Nacht gefischt und nichts gefangen hatten (Joh, 21, 3). Im Namen des Herrn versammelt sein, heißt an ihn glauben!
Aus diesem Grund möchte der Teufel diesen Glauben aus dem Herzen der Jünger verschlingen. Wenn der Glaube erlischt, dann erlischt auch die Gnade! Der Fürst der Welt, heißt es im Evangelium, ist nicht nur aufgetreten, als er Jesus während der vierzig Tage in der Wüste in Versuchung führte, sondern auch in der Karwoche, als Judas Jesus verriet, die Hohen Priester, Schriftgelehrten und Pharisäer sich gegen den Herrn wandte, und sogar seinen Tod forderten, während Pilatus sich aus der Affäre zieht; die Römer zur Gewalt gegen diesem Menschen aufgerufen werden, der nichts Böses getan hat…
Doch auch angesichts dieses finsteren Szenarios erlischt bei Maria der Glaube nicht: sie ist wie ein Leuchtturm, der die Welt erleuchtet, als Jesus stirbt. Wer bei Maria bleibt verliert den Glauben nicht, wie Johannes, der einzige Apostel, der zu Füßen des Kreuzes bleibt.
Petrus erfuhr die Finsternis des Glaubens, die Versuchung und das Verleugnen, und er wird als erster Papst an die Gläubigen schreiben: „Seid nüchtern und wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens. Der Glaube ist das größte Geschenk und so ist es auch die größte Gefahr, diesen zu verlieren. Aus diesem Grund wollte der Herr den Glauben der Kirche auf einem Felsen bauen: auf Petrus (vgl. Mt 16,18). Der Glaube des Petrus, d.h. jedes Papstes, erlischt nie, denn der Herr selbst garantiert dafür: „Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder“ (Lk 22, 32). Jeder Katholik sollte wissen, dass der der im wahren Glauben bleiben will, dem Petrus, d.h. dem Papst, dem ersten Hirten, dem Hirten der Weltkirche folgen muss.
Papst Benedikt XVI., der Petrus unserer Tage, leitet und erleuchten uns und wir müssen dem Himmel dafür danken, denn wen Petrus spricht, ist es die Kraft Christi, die für uns spürbar wird, um uns im Glauben zu bestärken: „In unserer Zeit, in der der Glaube in weiten Teilen der Welt zu verlöschen droht wie eine Flamme, die keine Nahrung mehr findet, ist die allererste Priorität, Gott gegenwärtig zu machen in dieser Welt und den Menschen den Zugang zu Gott zu öffnen. (…)Das eigentliche Problem unserer Geschichtsstunde ist es, daß Gott aus dem Horizont der Menschen verschwindet und daß mit dem Erlöschen des von Gott kommenden Lichts Orientierungslosigkeit in die Menschheit hereinbricht, deren zerstörerische Wirkungen wir immer mehr zu sehen bekommen. (Papst Benedikt XVI. Brief an die Bischöfe zur Aufhebung der Exkommunikation, 10. März 2009).
Die Umkehr, die die Fastenzeit von uns fordert, ist vor allem die Umkehr unseres fragilen Glaubens, der Übergang vom Unglauben zum totalen Vertrauen auf Jesus. Er sagt zu jedem von uns, wie zu Thomas, auch heute: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig“ (Joh, 20,27). (Fidesdienst 01/04/2009 – 59 Zeilen, 828 Worte)


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