AMERIKA/BRASILIEN - Spanischer Priester ermordet: Er engagierte sich seit 34 Jahren für brasilianische Straßenkinder, die er aus den Klauen der Armut und der Kriminalität befreien wollte

Samstag, 21 März 2009

Recife (Fidesdienst) – Der aus Toledo (Spanien) stammende 64jährige Priester Ramiro Ludena wurde am 20. März in Recife im Nordosten Brasiliens ermordet, wo er seit 34 Jahren unter Straßenkindern tätig war. Wie aus ersten Polizeiberichten hervorgeht, wurde der katholische Geistliche mit einem Schuss aus einem Gewehr getötet, während er an Bord seines Fahrzeugs aus einem Parkplatz fuhr. Der Priester wurde in das Krankenhaus eingeliefert, wo man ihm jedoch nicht mehr helfen konnte.
Die Polizei nahm einen 15jährigen Minderjährigen fest, der den Mord gestand. Auch die Tatwaffe wurde gefunden. Der Jugendliche erklärte, er habe den Priester ausrauben wollen, und habe geschossen, weil er glaubte der Priester suche nach einer Waffe.
Der spanische Priester lebte seit 34 Jahren in Brasilien und arbeitete mit der Bewegung zur Unterstützung von Straßenkindern MAMER zusammen, die sich um die Jugendlichen im Ort Jaboatao dos Guarapes in der Umgebung von Recife kümmert. Wie Freunde des Geistlichen mitteilen, war der Priester sehr beliebt und wurde noch nie bedroht. Sie beschreiben ihn als ruhigen Menschen, der jedoch die Arbeit der Nichtregierungsorganisation „energisch und entschlossen“ verteidigte. „Er verstand sich mit allen gut und ich glaube nicht dass es irgendeinen Grund für einen Mord gab“, so der Koordinator des MAMER-Projekts, Fernando Sergio Gomes. Die Vorsitzende von MAMER, Rosa Guareschi, betonte, er habe keine Feinde gehabt: „Wir können nicht glauben, dass ein Mensch, der soviel Gutes tat, aus Boshaftigkeit ermordet wurde, dafür gab es keinen Grund“. Die Vorsitzende erklärte, dass der Priester seit etwa 20 Jahren rund 180 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 21 Jahren betreute und noch nie bedroht worden war: „Die Arbeit mit Jugendlichen ist immer schwierig, doch trotz allem war er nie bedroht worden“.
Bischof Genival Saraiva von Palmare, in dessen Diözese der Geistliche tätig war, beschreibt in als „Priester mit ausgeprägtem sozialem Empfinden, der versuchte Kinder und Jugendliche aus den Klauen der Armut zu befreien“. Nach Aussage des spanischen Generalkonsuls in Sao Salvador versucht man „den Vorfall so schnell wie möglich aufzuklären, da es sich um eine für seine Tätigkeit unter den Straßenkindern sehr bekannte Person handelte“.
Nach der Autopsie wurde der ermordete Priester in den Räumlichkeiten von MAMER aufgebahrt. Er wurde am 21. März wurde er auf dem Friedhof Saudade in Jaboatao beigesetzt, denn „Vater Ramiro“, wie man ihn hier nannte, hatte selbst den Wunsch zum Ausdruck gebracht, in Brasilien beigesetzt zu werden. (RG) (Fidesdienst, 21/03/2009 – 33 Zeilen, 410 Worte)


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