VATIKAN - Papstaudienz für die Teilnehmer des europäischen Symposium der Universitätsdozenten: „Von der Familie hängt die Zukunft Europas ab. Die Familie kann als Spiegel der Gesellschaft und damit auch des entstehenden Europa betrachtet werden.“

Samstag, 26 Juni 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Von der Familie hängt die Zukunft Europas ab. Die Familie kann als Spiegel der Gesellschaft und damit auch des entstehenden Europa betrachtet werden. Die Entwicklung der Familie ist und bleibt der wichtigste Index für den kulturellen und institutionellen Fortschritt des Kontinents. Deshalb ist es mehr denn je notwendig, dass die Universitäten und insbesondere christliche Dozenten die Dynamik der Familien mit Interesse verfolgen und unter den neuen Generationen eine verantwortliche und bewusste Reflexion fördern“. Mit dieser Empfehlung wandte sich Papst Johannes Paul II. an die Teilnehmer des europäischen Symposiums der Universitätsdozenten, die er am 25. Juni in Audienz empfing. Unter dem Thema „Die Familie in Europa“ findet das europäische Symposium der Universitätsdozenten vom 24. bis 27. Juni in Rom statt.
„Im ersten Jahrtausend hat die Begegnung zwischen dem römischen Recht und der christlichen Botschaft zum Entstehen dessen beigetragen, was wir das europäische Modell der Familie bezeichnen könnten“, so der Papst in seiner Ansprache, „das sich auch auf Amerika und Ozeanien ausgeweitet hat … In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts sind in den unter sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten weiter entwickelten Ländern, symptomatische Phänomene einer tiefen Krise aufgetaucht, deren Konsequenzen heute für alle sichtbar sind. Angesichts dieser Krise war die Familie stets ein Element des Zusammenhalts und der Stärke und ist, obschon sie heftig kritisiert wurde, Gegenstand der Sehnsüchte, Wünsche und Pläne geblieben.“
Im Mittelpunkt stehe dabei folgende Frage: „Können wir heute noch von einem Familienmodell sprechen?“. Die Kirche sei davon überzeugt, dass „im heutigen Kontext die Institution der Ehe und der Familie als etwas von Gott Gewolltes das seine volle Bedeutung im göttlichen Schöpfungs- und Heilsplan erfährt, mehr denn je bekräftigt werden sollte. Zu diesem Zweck ist neben den eigentlichen Initiativen der Familienpastoral auch die Rolle derjenigen, die im Bereich der Kultur und der wissenschaftlichen Forschung tätig sind von großer Bedeutung, wo die Methode im Dialog und im Vergleich der verschiedenen mit familiären Themen befassten Disziplinen besteht“. Abschließend wünschte Papst Johannes Paul II., dass das gegenwärtige Symposium dazu beitragen möge, dass „im heutigen und zukünftigen Europa die Familie die Rolle, die ihrer sehr hohen Würde zukommt, in angemessenem Maß ausüben kann“. (SL) (Fidesdienst, 26/6/2004 - 34 Zeilen, 384 Worte)


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