VATIKAN - Papst Benedikt XVI. in Kamerun (5) - Gottesdienst und Übergabe des Instrumentum laboris: „Söhne und Töchter Afrikas, habt keine Angst zu glauben, zu hoffen und zu lieben! Habt keine Angst davor zu sagen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist!“

Freitag, 20 März 2009

Yaoundé (Fidesdienst) – Am Fest des heiligen Josef, feierte Papst Benedikt XVI. am 19. März im Amadou Ahidjo-Stadion in Yaoundé einen Gottesdienst, in dessen Rahmen er das Instrumentum laboris der Zweiten Afrikasynode übergab. Dabei gratulierte er allen „die wie ich das Glück haben, diesen schönen Namen zu tragen“ Der Papst wandte sich mit einem besonderen Gruß auch an alle Pfarreien, Schulen und Einrichtungen, die nach dem heiligen Josef benannt sind. Insbesondere begrüßte er auch die Vertreter der afrikanischen Bischofskonferenzen, die anlässlich der Veröffentlichung des Instrumentum laboris in Yaoundé anwesend waren.
„Wir bitten den Herrn darum, dass er die Kirche stets beschützt – und Er tut es! – genau wie Josef seine Familie beschützte und über Jesus in den Jahren seiner Kindheit wachte“, so der Papst in seiner Predigt. Das Sonntagsevangelium (Mt 1,20) hebe die Treue zu den vom Boten des Herrn gesprochenen Worten hervor, so der Papst, und lade deshalb dazu ein „diese liebevolle Treue nachzuahmen“. In der ersten Lesung gehe es zwar nicht ausdrücklich um den heiligen Josef, doch sei sage viel über ihn aus: „David vertraut auf Gott. Gleichsam vertraut auch Josef Gott, als er dem Boten zuhört…Josef ist in der Geschichte der Mensch, der gegenüber Gott den größten Vertrauensbeweis geleistet hat, auch angesichts einer so erstaunlichen Verkündigung“.
Indem er sich an die Väter und Mütter wandte, sagte der Papst: „In der heutigen Zeit, in der viele Menschen versuchen, ohne Skrupel ein Reich des Geldes zu errichten und die Schwächsten dabei nicht zur berücksichtigen, müsst ihr sehr vorsichtig sein. Ganz Afrika ist in Gefahr und insbesondere auch Kamerun, wenn es nicht den wahren Spender des Lebens erkennt! Brüder und Schwestern Kameruns und Afrikas, die ihr von Gott so viele menschliche Qualitäten empfangen habt – sorgt euch um euere Seelen! Lasst euch von falschem Glanz und falschen Idealen nicht blenden… Nur Gott wird euch, liebe Brüder und Schwestern, die ihr verheiratet seid, die Kraft geben eure Familie so zu erziehen, wie er will“. Er wisse, dass die Familie in Afrika „eine schwierige Zeit“ durchmache, so Papst Benedikt XVI., der dabei an die Erschütterung einiger traditioneller Werte erinnerte und an die Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den Generationen sowie an die Landflucht, die das Familienleben beeinträchtigt: „Viele junge Leute sind entwurzelt, arbeitslos und suchen Zuflucht in künstlichen Paradiesen; viele Afrikaner verlieren sich angesichts der vielen Probleme selbst, kappen ihre Wurzeln und gehen in einer Art inneres Exil“. In diesem Zusammenhang dankte Papst Benedikt XVI. den „unzähligen Vereinen, die das Glaubensleben und Werke der Nächstenliebe anregen“ und rief zur Hoffnung auf: „Mehr denn je, müssen wir gegen alle Hoffnung hoffen (Röm 4,18)… Söhne und Töchter Afrikas, habt keine Angst zu glauben, zu hoffen und zu lieben! Habt keine Angst davor zu sagen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist… und dass wir nur von ihm gerettet werden können… durch euch ist Afrika zur Hoffnung berufen! Durch Christus kann Afrika der Kontinent der Hoffnung werden“.
„Maria, die Mutter der Kirche“, so der Papst weiter, „wird euch lehren, euren Hirten zu folgen, euere Bischöfe, Priester, Diakone und Katechisten zu leiben und das zu befolgen, was sie euch lehren und für ihre Anliegen zu beten“. Alle Eheleute forderte der Papst auf „die Liebe Josefs zu Maria und zu Gott“ nachzuahmen; diejenigen, die sich auf die Ehe vorbereiten, lud er ein den künftigen Ehepartner zu respektieren, wie dies der heilige Josef getan hat; denen, die durch ihre Weihe das Zölibat gelobt haben, legte er nahe, die Lehre der Kirche zu reflektieren; Väter forderte er dazu auf, sich nach dem Vorbild des heiligen Josef um ihre Kinder zu kümmern.
An die jungen Menschen wandte sich Papst Benedikt XVI. mit Worten „der Freundschaf und der Ermunterung“ und forderte sie dazu auf, auch in schwierigen Momenten des Lebens, den Mut nicht zu verlieren: „Lasst euch von Christus vereinnahmen, schenkt Ihm eure Liebe und warum nicht, auch euch selbst als Priester oder Ordensleute!“. Den Kindern, „die keinen Vater mehr haben, die im Elend auf den Straßen leben, die gewaltsam von ihren Eltern getrennt, misshandelt und ausgebeutet oder von militärischen Gruppen rekrutiert werden, die in einigen Ländern ihr Unwesen treiben“ sagte der Papst: „Gott liebt euch, er vergisst euch nicht und der heilige Josef beschützt euch!“
Abschließend sagte Papst Benedikt XVI. bei der Übergabe des Instrumentum laboris an die Vorsitzenden der verschiedenen afrikanischen Bischofskonferenzen, zum Inhalt dieses Dokuments, dass „es die große Dynamik der afrikanischen Kirche widerspiegelt, aber auch die Herausforderungen, denen sie gegenübersteht und mit der sich die Synode befassen werden muss“. Er wünsche sich, dass “die Synodenarbeiten dazu beitragen, die die Hoffnung unter euren Völkern und auf dem ganzen afrikanischen Kontinent wachsen zu lassen; dass sie in allen euren Ortskirchen neuen evangelischen und missionarischen Eifer entstehen lassen, im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens. Die Freude der Kirche in Afrika über die Feier dieser Synode möge auch die Freude der Weltkirche sein!“ (SL) (Fidesdienst 20/03/2009 – 62 Zeilen, 851 Worte)


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