AFRIKA - Humanitäre Notlage im Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo - Appell der Vereinten Nationen

Dienstag, 15 Juni 2004

Rom (Fidesdienst) - Über 10 Millionen Menschen können infolge von insgesamt 20 Konflikten in verschiedenen Teilen der Welt von humanitären Hilfswerken nicht in ausreichendem Maß versorgt werden. Dies teilt der Koordinator für humanitäre Nothilfen der Vereinten Nationen, Jan Egeland, mit, der in diesem Zusammenhang vor allem auf die Situation im Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo (RDC) hinweist. In der westsudanesischen Region Darfur, wo sich seit Februar dieses Jahres die Bürgerkriegssituation zugespitzt hat sind die noch provisorischen Daten zur humanitären Katastrophe beeindruckend: 10.000 Tote, 1 Million Binnenflüchtlinge und 200.000 Flüchtlinge im benachbarten Tschad. Zerstörte Dörfer, geplünderte Ernten, geschlachtete Viehbestände, Massaker, Vergewaltigung. Angesichts dieser unerhörten Gewalt sprechen internationale Beobachter und sogar die Vereinten Nationen selbst bereits von einer ethnischen Säuberung.
In Darfur kämpfen die regulären sudanesischen Streitkräfte und arabische Milizen gegen zwei Guerillabewegungen, die Unabhängigkeit und größeres Interesse der Zentralregierung für die Belange der ihrer Ansicht nach „ausgegrenzten“ Region fordern.
Den meisten Hilfswerken gelingt es nur mit Mühe, den Menschen in Darfur zu helfen, während im benachbarten Tschad zahlreiche humanitäre Hilfskräfte die Flüchtlinge aus dem Sudan versorgen. „Bisher wurden über 93.000 sudanesische Flüchtlinge in den Aufnahmelagern des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) im tschadischen Hinterland in ausreichendem Abstand zur Grenze zum Sudan aufgenommen“, heißt es in einer Verlautbarung des UNHCR, die dem Fidesdienst vorliegt. Das UNHCR versucht die Flüchtlinge schnellst möglich aus den Grenzgebieten in die Aufnahmelager umzusiedeln. Dies gilt vor allem für die südlichen Gebiete des Grenzstreifens, wo bereits die Regenzeit begonnen hat. Im Rahmen von Umsiedlungsprogrammen sollen rund 15.000 Flüchtlinge aus Ade in das Aufnahmelager in Djabal gebracht werden, wo sich bisher 2.500 Flüchtlinge aufhalten. „In Region sind die Regenfälle noch sporadisch, doch die Umsiedlungsprogramme müssen rasch durchgeführt werden, bevor der Regen zunimmt und die Straßen völlig unbefahrbar werden“, heißt es in der Verlautbarung. (LM) (Fidesdienst, 15/6/2004 - 31 Zeilen, 311 Worte)


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