AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester im Niger-Delta entführt; Kirche verurteilt die Tat

Dienstag, 27 Januar 2009

Abuja (Fidesdienst) – Der katholische Geistliche Pius Kii, wurde von bewaffneten Männern in Port Harcourt im Rivers State im Süden Nigerias verschleppt. Wie aus ersten Mitteilungen der einheimischen Presse hervorgeht, wurde Pfarrer Pius im Anschluss an einen Gottesdienst in der „Corpus-Christi’-Kathedrale in Port Harcourt entführt. Die Entführer sollen seinem Fahrzeug ein kurzes Stück gefolgt sein und ihn schließlich zum Anhalten gezwungen haben. Bisher bekannte sich noch keine Gruppe zu der Tat. Ein Militärsprecher teilte mit, dass alle Sicherheitskräfte des Staates nach dem Priester und seinen Entführern suchen.
P. Kii ist in Port Harcourt sehr bekannt, da er Vorsitzender des staatlichen Bildungsausschusses „Universal Basic Education Board“ war und derzeit als Vikar in der Christkönigs-Pfarrei tätig ist.
Wie die einheimische Presse berichtet, soll ein Lösegeld in Höhe von 20 Millionen Niara (rund 20.000 US$) gefordert worden sein.
Der Christliche Verband Nigerias (CAN), in dem sich verschiedene christliche Konfessionen zusammenschließen, verurteilte die Entführung von Pfarrer Pius: „Wenn man nun auch vor der Entführung eines Geistlichen nicht mehr zurückschreckt, dann ist niemand mehr sicher“, so der katholische Bischof Onaiyekan. „Sie müssen verstehen, dass sie einen großen Fehler begangen haben und wenn sie gottesfürchtig sind, dann werden sie ihn freilassen“
Ein Sprecher des Verbandes, Rev. Ekiye Felix, bezeichnete die Entführung als eine „unmoralische Tat“ und appellierte an die Regierung mit der Bitte, rasch Maßnahmen zu ergreifen, mit denen Arbeitsplätze für junge Menschen geschaffen werden, um zu verhindern, dass diese kriminell werden.
Er forderte die Christen in aller Welt auf, für die jungen Menschen im Nigerdelta zu beten, dass diese den Weg des Bösen verlassen und den Glauben an Gott annehmen. „Wenn die Entführer Gott kennen würden, dann würden sie keine derart abscheulichen Taten begehen“, so der Sprecher des CAN.
Im Nigerdelta wurden bereits hunderte Menschen sowohl von einfachen Kriminellen als auch von Mitgliedern der Rebellengruppe MEND entführt, die die Beteiligung der Einwohner der Region an den Erträgen aus der Erdölgewinnung fordern. Die MEND entführt im Allgemeinen Mitarbeiter der Erdölgesellschaften, die nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigelassen werden. (LM) (Fidesdienst, 27/01/2009 – 30 Zeilen, 340 Worte)


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