VATIKAN - „AVE MARIA“ von Mgr. Luciano Alimandi - Auf dem Weg mit Maria

Mittwoch, 14 Januar 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Wenn wir auf dem „marianischen Weg“ gehen, dass heißt den Weg des Glaubens und der Demut Mariens beschreiten, dann entdecken wir mehr und mehr die wunderbare Präsenz des Herrn Jesu, der uns in allem, außer in der Sünde, als Mensch gleich sein wollte. Dieses Leben begann im Schoß einer Mutter, der heiligsten aller Mütter, die in geboren hat und ihm gestärkt durch eine robusten und authentischen Glauben als Jüngerin folgte.
Die Kirche hat sich im Laufe der Jahrhunderte dem Lob angeschlossen, das Elisabeth beim Besuch Mariens aussprach und dies immer wieder erneuert: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?... Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ (Lk 1, 42 ff).
Die Empfängnis Jesu durch das Wirken des Heiligen Geistes und seine Geburt in Bethlehem durch die demütige Jungfrau Maria sind Meisterwerke der göttlichen Gnade, die sich auf die ganze Menschheit ergießen und die vor unseren Augen an Weihnachten offenbar wurde. Eine einzigartige Geburt, die die Geschichte der Menschen verändert hat. Die Engel des Himmels verkündeten den Hirten in Bethlehem dieses grandiose Ereignis mit folgenden Worten: „Ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“ (Lk 2 10-12). Die „Windeln“ umwickeln den Herrn auch noch in unserer heutigen Zeit, den oft verbirgt er sich hinter einfachen Dingen und offenbart sich den Kleinen, die allein in der Lage sind, ihn hinter der einfachen Erscheinung zu erkennen, in der er auftritt; man denke nur an das Geheimnis der heiligen Eucharistie!
Gerade im größten Sakrament, das uns Jesus gleich macht. Ist er in „Windeln“ gewickelt und nur der Glaube der Einfachen, jener, die auf dem „marianischen Weg“ gehen, sind in der Lage, wirklich an die Gegenwart des Leibs, des Blutes, der Seele und seiner Göttlichkeit zu glauben. In jeder heiligen Messe, die zelebriert wird, ist das Geheimnis der Geburt wieder gegenwärtig und die Engel laden uns ein, im Brot des Lebens den Herrn anzubeten, der einfache Menschen, die von ihm zu Priester geweiht wurde, auserwählt hat, um auf den Altären in aller Welt weiterzuleben.
Ja, der Weg der Kleinheit, der in Nazareth beginnt und in Bethlehem offenbar wird, ist der Weg der Mutter und wird weiterhin von vielen ihrer Kinder beschritten, Jünger jener Seligpreisungen Jesu, die nicht zufällig mit denen beginnen, „die arm sind vor Gott“ und „die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden“ (vgl. Mt 5, 3-11). Die Seligpreisungen finden wir auf wunderbare Weise im Leben der Jungfrau Maria verwirklicht, die als erste auf dem Weg der Kleinheit und der völligen Hingabe an Gott geht und uns allen zeigt, wie wir unfehlbar zum Herrn Jesus gelangen, ohne das wir uns auf unserem Weg verirren. Wer mit einfachem Herzen und voller Vertrauen den Rosenkranz betet, das Mariengebet an sich, erfährt die Milde und die Klarheit dieses Weges, den Geheimnis um Geheimnis, wird er von der Jungfrau Maria an die Hand genommen, die es keinem mit ihrer mächtigen Fürsprache an ihrem Beistand und ihrer Führung mangeln lässt.
In einer der vielen Katechesen, die der Diener Gottes, Johannes Paul II., der Jungfrau Maria widmete sagte er über das Mariengebet und die Marienverehrung im Allgemeinen: „Bei der Marienverehrung nimmt das Rosenkranzgebet einen besonderen Platz ein, das durch das Wiederholen des ‚Gegrüßt seist du Maria’ zur Betrachtung der Geheimnisse des Glaubens führt. Auch dieses einfache Gebet, richtet, indem es die Liebe des christlichen Volkes zur Mutter Gottes speist, das Mariengebet nach seinem Ziel aus: die Verherrlichung Christi. Papst Paul VI. schätzte, wie auch seiner Vorgänger, insbesondere Papst Leo XIII., Pius XII. und Johannes XXIII., die Praxis des Rosenkranzgebetes sehr und wünschte dessen Verbreitung in den Familien. Außerdem erläuterte er in seinem Apostolischen Schreiben ‚Marialis cultus’ dessen Lehre und erinnerte daran, dass es sich um ein evangelisches Gebet handelte, bei dem das Geheimnis der rettenden Menschwerdung im Mittelpunkt steht und er betonte dabei die eindeutig christologische Ausrichtung (vgl. 46)… Wie die Liturgie und die christliche Frömmigkeit zeigen, war die Marienverehrung immer sehr wichtig und sie wurde unauflöslich mit dem Glauben an Christus verbunden. Denn er gründet auf dem Plan des Vaters und im Willen des Herrn …Indem sie von Christus das Heil und die Gnade erhalten hat, ist die Jungfrau berufen eine wichtige Rolle bei der Erlösung der Menschen zu spielen. Mit der Marienverehrung erkennen die Christen den Wert der Gegenwart Mariens auf dem Weg des Heils an und wenden sich an Sie, wenn es darum geht, jegliche Art von Gnade zu erwirken. Sie wissen, dass sie auf ihre mütterliche Fürspräche zählen können, wenn es darum geht, vom Herrn alles zum empfangen, was für die Entwicklung des göttlichen Leben und das Erlangen des ewigen Heils brauchen“ (vgl. Johannes Paul II. Generalaudienz, 5. November 1997)
Wenn wir unter der Leitung Mariens zu Jesus gehen, dann fassen wir damit das Weihnachtsfest und das gesamte Christentum zusammen. Denn wir können den Sohn nicht von der Mutter trennen: wer das Kind findet findet auch die Mutter und wer die Mutter findet findet auch den Sohn Gottes. Wie die Kirche uns lehrt ist „die Marienverehrung unauflöslich mit dem Glauben an Christus verbunden“, so dass unsere Mareinverehrung auch den Glauben an Jesus stärkt.
Wenn wir mit dem Rosenkranz in der Hand vor der heiligen Eucharistie verweilen, und indem wir ihn durch unsere Hände gleiten lassen das „Gegrüßt seist du Maria“ beten, dann ist das die schönste Ausdrucksform dieses an der Hand er Königin zum König gehen, des durch den Glauben an Maria ihn verehren. Es ist der marianische Weg, der und die ganze Schönheit der Zugehörigkeit zu Jesus entdecken lässt! Gehen wir diesen Weg jeden Tag dieses neuen Jahres mit dem Rosenkranz in der Hand. (Fidesdienst, 14/01/2009 – 72 Zeilen, 1.005 Worte)


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