ASIEN/PHILIPPINEN - „Die Menschen haben größeres Vertrauen in Priester und Ordensleuten“. Über 50 Priester und Schwestern sind für die Auszählung der Stimmen in der philippinischen Botschaft in Italien verantwortlich

Dienstag, 11 Mai 2004

Rom (Fidesdienst) - Dem Ausschuss für die Auszählung der Stimmen, die in Italien wohnhafte philippinische Staatsbürger bei der philippinischen Botschaft in Rom zu den jüngsten Wahlen in ihrer Heimat abgegeben haben, gehören rund 20 Priester und 30 Ordensschwestern an. Die diplomatische Vertretung der Philippinen in Italien hatte sich an das Priester und Schwestern aus den Philippinen gewandt „weil die Menschen uns mehr vertrauten“, so Pfarrer Albert Guevara, der selbst seit einem Tag in der philippinischen Botschaft in Rom Stimmen auszählt, gegenüber dem Fidesdienst. Am Montag, den 10. Mai fanden auf den Philippinen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt.
„Für uns im Ausland lebende philippinische Staatsbürger war dies eine wichtige Gelegenheit zur Stimmabgabe“, so Pfarrer Guevera, der als Kaplan für die philippinische Gemeinde mit Sitz in der Basilika Santa Pudenziana in Rom verantwortlich ist.
„von über 25.000 in Italien wohnhaften philippinischen Staatsbürgern haben sich rund 14.000 in die Wahllisten der Botschaft eintragen lassen, doch nur 9.000 haben tatsächlich ihre gewählt.“, so der philippinische Priester, „Viele sind bereits nach Hause gefahren um sich dort zum Beginn der Schulferien mit ihren Familien zu treffen.“
Nach Angaben von Pfarrer Guevara verläuft die Auszählung der Stimmen in der philippinischen Botschaft in Rom problemlos. Unterdessen erinnert er an die Spannungen zu denen es auf den Philippinen gekommen war. „Ich hoffe, dass wir eine Regierung haben, die Ehrlichkeit und Transparenz unter Beweis stellt und von illegalen Geschäften und Korruption abstand nimmt“, so der Kaplan.
Wie aus ersten Hochrechnungen hervorgeht, soll die bisherige philippinische Staatspräsidentin, Gloria Macapagal Arroyo mit rund 36% der Stimmen bisher vorne liegen. Ihr wichtigster Konkurrent, der Schauspieler Fernando Poe junior soll 31% der Stimmen erhalten haben.
Die offiziellen Wahlergebnisse werden erst in etwa einem Monat bekannt gegeben, während bereits zum Wochenende die Daten eines unabhängigen Wahlobservatoriums zum Ausgang der Wahlen veröffentlicht werden sollen. Bei Unruhen im Zusammenhang mit den Wahlen starben allein am Wahltag 20 Menschen (etwa 100 Tote gab es während der gesamten Wahlkampagne). Die Wahlbeteiligung lag bei 80%.
Unterdessen besteht Verdacht auf Wahlbetrug: viele wahlberechtigte Bürger waren nicht in den Wahllisten der Wahlkommission (COMELEC) eingetragen. Auch auf den Philippinen gehören kirchlicher Vertreter zu den offiziellen Wahlbeobachtern. (PA) (Fidesdienst, 11/5/2004 - 38 Zeilen, 380 Worte)


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