VATIKAN - Papst beim Angelusgebet: „Das, was Christus uns geschenkt hat vervielfacht sich, indem wir es weitergeben! Es ist ein Vermögen, das wir investieren und mit allen teilen sollen, …wie uns auch der heilige Apostel Paulus lehrt“; die Präsenz der Klausurschwestern ist in der Kirche und in der Welt „unverzichtbar“

Montag, 17 November 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) –Das Gleichnis vom anvertrauten Geld (Mk 25, 14-30) „lädt uns ein wachsam und tätig zu sein, in der Erwartung der Wiederkunft des Herrn am Ende der Zeit“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache beim sonntäglichen Angelusgebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen am 16. November. „Das ‚Talent’ war eine antike römische Währung von großem Wert, das durch dieses Gleichnis zum Synonym für eine persönliche Begabung wurde, die jeder berufen ist, best möglich zu nutzen… Der Mann im Gleichnis ist Christus selbst, und die Diener sind seine Jünger, die Talente sind die Begabungen, die Jesus ihnen anvertraut. Deshalb stellen diese Gaben, neben ihrer natürlichen Qualität auch das Erbe dar, das der Herr Jesus uns hinterlassen hat, damit wir ihn nutzen: sein Wort, das im heiligen Evangelium niedergeschrieben ist; die Taufe, die uns im heiligen Geist erneuert; das ‚Vater unser’, das wir beten; seine Vergebung, die allen zuteil werden soll; das Sakrament seines Leibes und Blutes. Mit einem Wort: das Reich Gottes, das er selbst ist, gegenwärtig und lebendig unter uns“.
Sodann erinnerte der Papst an die inner Haltung, die notwendig ist, um diese Gaben anzunehmen: „Die falsche Haltung ist die Angst: der Diener, der vor seinem Herrn Angst hat und seiner Rückkehr fürchtet, vergräbt das Geld und so trägt es keine Frucht. Dies geschieht zum Beispiel, wenn jemand nach der Taufe, der Erstkommunion und der Firmung diese Gaben unter einer Decke von Vorurteilen begräbt, unter einem falschen Bild von Gott, das den Glauben und die Werke lähmt und damit den Erwartungen des Herrn nicht entspricht. Doch das Gleichnis hebt insbesondere die guten Früchte hervor, die jene Jünger bringen, die sich über die erhaltenen Gaben freuen, diese nicht aus Furcht oder Eifersucht verbergen, sondern sich durch das Teilen mit anderen vermehren. Denn, was Christus uns geschenkt hat vervielfacht sich, indem wir es weitergeben! Es ist ein Vermögen, das wir investieren und mit allen teilen sollen…wie uns auch der heilige Apostel Paulus lehrt“.
Vor dem Angelusgebet erinnerte der Papst auch daran, dass die Lehre des Evangeliums unter den Christen ein „aktives und tätiges Denken“ inspiriert hat, doch „die Hauptbotschaft betrifft vor allem das Verantwortungsbewusstsein, mit dem wir das Reich Gottes annehmen sollen: diese Verantwortung tragen wir gegenüber Gott und den Menschen“. Das perfekte Vorbild für eine solche Herzenseinstellung sei Maria, „die die kostbarste aller Gaben erhalten hat, Jesus selbst, und ihn der Welt mit ihrer immensen Liebe schenkt“.
Im Anschluss an das Mariengebet erinnerte der Papst an den Tag der Klausurgemeinschaften am 21. November. „Wir danken dem Herrn für die Brüder und Schwestern, die sich diese Sendung zu Eigen machen“, so der Papst, „die sich ganz dem Gebet widmen und von dem leben, was die Vorsehung ihnen schenkt. Lasst uns für neue Berufungen beten und dafür Sorge tragen, dass die Klausurklöster die notwendige materielle Unterstützung erhalten. Liebe Brüder und Schwestern, eure Präsenz in der Kirche und in der Welt ist unverzichtbar“.
In seinem Grußwort in Englisch erinnerte der Papst daran, dass am dritten Sonntag im November der Tag der Opfer von Verkehrsunfällen begangen wird und forderte alle auf, für deren ewige ruhe zu beten. In diesem Zusammenhang bat er auch alle – Autofahrer, Mitfahrer und Fußgänger – stets die Mahnung des heiligen Paulus in Betracht zu ziehen, der auffordert stets „nüchtern und wachsam“ zu sein. (SL) (Fidesdienst, 17/11/2008)


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