ASIEN/INDIEN - Die katholische Kirche in Indien trauert um den ersten katholischen Priester, der infolge der Gewalt in Orissa starb

Mittwoch, 29 Oktober 2008

New Delhi (Fidesdienst) – Den Folgen der Gewalt gegen Christen in Indien erlag der erste katholische Priester: P. Bernard Digal aus der Erzdiözese Cuttack-Bhubaneshwar in Orissa wurde am vergangenen 25. August von radikalen Hindus angegriffen und erlag den Folgen seiner Kopfverletzungen am 28. Oktober im Krankenhaus. Dies teilt der Sekretär von Erzbischof Raphael Cheenath von Cuttack-Bhubaneshwar, P. Mrutyunjay Digal mit, der bekräftigte, dass dies ein Moment „der Trauer, der Stille und des Gebets für die ganze Ortskirche“ sei.
Der 45jährige P. Bernard war in das Krankenhaus in Chennai im Unionsstaat Tamil Nadu transportiert worden, wo er einer schwierigen Gehirn-Operation unterzogen werden sollte, doch er erlag den zahlreichen Verletzungen, die ihm am ganzen Körper zugefügt worden waren.
„Sein ganzes Leben lang hatte P. Bernard Entschlossenheit und Mut unter Beweis gestellt und scheute sich auch nicht davor, für Christus zu sterben. Und er starb als wahrer Christ und hat seinen Verfolgern sofort nach dem Übergriff verziehen. Seinen Freunden und Angehörigen bringen wir unsere Verbundenheit zum Ausdruck und wir beten dafür, dass es ihnen in diesem schwierigen Moment nicht an Kraft und Mut fehlen möge“, so der Priester, der auch mitteilt, dass Bischof Cheenath sich bis zuletzt m Sterbebett von P. Bernard aufhielt.
Beileids- und Solidaritätsbekundungen zum Tod von P. Bernard kamen aus vielen Diözesen, von der Bischofskonferenz und von christlichen Bewegungen und Vereinen sowie auch von zivilen Organisationen.
„Die Fürsprache von P. Bernard wird allen verfolgten Christen in Orissa Trost und Hoffnung schenken“, so Vertreter aus Kreisen der Ortskirche.
P. Bernard ist der erste katholische Priester, der der antichristlichen Gewalt zum Opfer fällt. Wie christliche Organisationen in Indien berichten, kamen bisher insgesamt rund 100 Menschen ums Leben. Tausende wurden verletzt und misshandelt und es kommt weiterhin zu Gewalt. Rund 15.000 Christen sind noch in Aufnahmecamps untergebracht, während rund 40.000 in den Wäldern oder an anderen Orten Zuflucht suchten. (PA) (Fidesdienst, 29/10/2008)


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