ASIEN/IRAK - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen hilft vertriebenen Christen: in Mossul hat sich die Zahl der Christen halbiert

Montag, 27 Oktober 2008

Mossul (Fidesdienst) – Die Situation der Christen im Irak, die dort Einschüchterungen und Gewalt über sich ergehen lassen müssen und sich oft zur Flucht gezwungen sehen wird auch von den Vereinten Nationen anerkannt, die über das Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) eine Hilfsprogramm für betroffene Christen auf den Weg brachten.
Das Flüchtlingshochkommissariat hilft irakischen Tausenden Christen, die in den vergangenen zwei Wochen aus Mossul in andere Dörfer in der Provinz Ninewa geflüchtet sind und betreut über 400 irakische Christen, die sich in Syrien aufhalten.
Nach Schätzungen haben insgesamt 2.200 Familien (rund 13.000 Menschen) Mossul seit Mitte der Woche verlassen, von denen die meisten in sicheren Regionen nördlich und östlich der Stadt Zuflucht suchen. Es handelt sich dabei um rund die Hälfte der christlichen Bevölkerung. Auch in den Verwaltungsbezirken Dahuk, Erbil und Kirkuk suchten Vertriebene Zuflucht. Die kommen bei anderen christlichen Familien unter. Gegenwärtig scheint sich die Situation nach Angaben der UNHCR-Mitarbeiter wieder beruhigt zu haben.
Das UNHCR versorgt im Irak zusammen mit den Partnerorganisationen insgesamt rund 1.725 Familien in 20 verschiedenen Gebieten im Nordirak.
Auch der UNHCR-Vertreter in Syrien, Laurens Jolles, berichtet von zahlreichen Christen aus Mossul, die sich bedroht fühlen. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen wird Iraker betreuen, die in den Nachbarländern Schutz suchen und begrüßt, dass Syrien weiterhin zur Aufnahme von Christen bereit ist. Derzeit leben in Syrien mindestens 1.200.000 Iraker.
Das UNHCR-Büro in Syrien übernimmt die Registrierung der irakischen Christen aus Mossul, die sich in Damaskus und Aleppo melden. Alle Flüchtlinge berichten von ähnlichen Begebenheiten im Hinblick auf ihre Flucht aus Mossul. Viele sind mit wenig Geld geflohen und brauchen dringend Hilfe. Alle hoffen, bald wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. (PA) (Fidesdienst, 27/10/2008)


Teilen: