EUROPA/SCHWEIZ - Kinderlähmung: 15 Millionen Kinder in Afrika gefährdet; erstmals nach 13 Jahren wurde in Botswana ein neuer Krankheitsfall diagnostiziert.

Donnerstag, 15 April 2004

Rom (Fidesdienst) - Erstmals nach dreizehn Jahren wurde in Botswana ein neuer Fall von Kinderlähmung (Poliomyelitis) diagnostiziert. Dies gab die Weltgesundheitsorganisation bekannt.
Es handelt sich um einen siebenjährigen Jungen aus dem Verwaltungsbezirk Ngami in Nordwestbotswana. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das erneute Auftreten der Krankheit auf die Unterbrechung der Impfkampagne im Norden Nigerias seit 1993 zurückzuführen. Die Impfungen wurden erst dieses Jahr in allen nigerianischen Bundesstaaten wieder eingeführt.
Das als Krankheiterreger bekannte Virus trat bereits im vergangenen Jahr im Norden Nigerias auf. Neue Krankheitsfälle wurden auch in Benin, Burkina Faso, Kamerun, in der Zentralafrikanischen Republik, im Tschad, in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), Ghana und Togo diagnostiziert, wo Kinderlähmung ebenfalls vollständig eingedämmt worden war.
Die botswanische Regierung wird in Zusammenarbeit mit der WHO und dem Kinderhilfswerk UNICEF die Entwicklung der Krankheit beobachten. Dabei sollen neue Krankheitsfälle durch Impfung verhindert werden.
In folgenden Ländern konnte Poliomyelitis noch nicht eingedämmt werden: Nigeria, Indien, Pakistan, Niger, Afghanistan und Ägypten. Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet alle Kinder in Afrika als gefährdet, so lange das Virus nicht endgültig eingedämmt werden kann. Dieses Ziel soll bis zum Jahr 2005 erreicht werden. (AP) (Fidesdienst, 15/4/2004 - 23 Zeilen, 205 Worte)


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