AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Wir müssen das Vertrauen der Menschen in die Institutionen wieder herstellen“, so die Bischöfe in einer Botschaft nach dem Rücktritt von Präsident Mbeki

Mittwoch, 24 September 2008

Johannesburg (Fidesdienst) – „Es besteht kein Zweifel daran, dass die Rivalität und die Konflikte in den Reihen der Regierungspartei deren Fähigkeiten im Dienst an der ganzen Gesellschaft in den vergangenen Monaten einschränkten. Es ist als der Moment gekommen, dass sich die neuen Führungskräfte auf die dringenden Notwendigkeiten unserer Menschen und insbesondere der Armen konzentrieren“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenzen des Südlichen Afrika, Erzbischof Buti Tlhagale von Johannesburg, in einer Erklärung zum Rücktritt des südafrikanischen Präsidenten Mbeki (vgl. Fidesdienst vom 29/09/2008). Mbeki ist auf Beschluss des Exekutivausschusses der Regierungspartei African National Congress (ANC) zurückgetreten, die das Land seit 1994 regiert.
Erzbischof Tlhagale lobt „Präsent Mbeki für dessen Würde und dessen staatsmännischen Stil, als es darum ging, den Willen der Mehrheit der Führungskräfte seiner Partei zu akzeptieren“ und er wünscht sich, dass „wenn für den neuen Vorstand der ANC…der Zeitpunkt kommt, beiseite zu treten, dies mit derselben Demut und Verantwortlichkeit geschehen wird, wie sie von Präsident Mbeki unter Beweis gestellt wurden.“
Der Rücktritt Mbekis ist ein Zeichen für die Zeit des Wandels in der südafrikanischen Politik. In diesem Zusammenhang begrüßen die Bischöfe „die Tatsache, dass einige erfahrene Führungskräfte beruhigend auf ihre Kollegen einwirken. Drohungen oder in Aussicht gestellte Gewalt, persönliche Beleidigungen und Schimpfwörter sind nicht im Interesse der Allgemeinheit“.
Angesichts einer Vertrauenskrise, die sich unter den Bürgern bemerkbar macht, bittet Tlhagale die zukünftigen Regierenden, um „Einsatz für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Führungskräfte durch die Überwindung der Spaltungen der vergangenen Monate“.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Südlichen Afrika unterstreicht, dass „Korruption, Vetternwirtschaft und Egozentrismus keinen Platz in einer Demokratie haben. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass die Regierung ein neues Engagement für die Ausrottung diese Übel an den Tag legen wird, die uns vom Einsatz für den Aufbau eines besseren Lebens für unsere Bürger abhalten“.
„Zu diesem Zweck“, heißt es in der Erklärung weiter, „schließen wir uns denen an, die eine Untersuchungskommission zu den verschiedenen Aspekten des Waffenhandelsabkommens fordern, das zureicht als eine „Krebsgeschwür“ bezeichnet wurde, das unsere Gesellschaft zerfrisst.“
Die Bischöfe ermuntern die Bürger jedoch auch zur Zuversicht: „Die Bevölkerung darf sich keine zu großen Sorgen machen, auch wenn ein Wandel jeder Art immer erschütternd ist. Die allgemeinen Wahlen, die innerhalb des kommenden Jahres stattfinden, werden Gelegenheit bieten, diesen Wandel zu billigen oder auch nicht. Es ist die Pflicht jedes Bürgers, die politische Situation sorgfältig zu beobachten und ihre Stimme für das Gemeinwohl abzugeben“.
„Wir wünschen Präsident Mbeki alles Gute und versichern ihm, dass seine vielen guten Taten nicht vergessen werden“, so die Erzbischof Tlhalgale abschließend. (Fidesdienst, 24/09/2008)


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