VATIKAN - Papst Benedikt XVI. empfängt die Teilnehmer des von der “Pave the Way Foundation” organisierten Symposiums in Audienz: „Eure Symposium bietet Gelegenheit, das was Papst Pius XII. für die vom Nazi- und vom faschistischen Regime verfolgte Juden erreicht hat, besser und vollständiger zu verstehen“

Freitag, 19 September 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am 18. September empfing Papst Benedikt XVI. in seiner Sommerresidenz im Apostolischen Palast in Castel Gandolfo die Teilnehmer eines von der amerikanisch-jüdischen “Pave the way Foundation” organisierten Symposiums in Audienz, die sich anlässlich des bevorstehenden 50. Todestages von Papst Pius XII. (am 9. Oktober 1958) zur Anregung historischer Studien über das Wirken des Weltkriegs-Papstes.
„Dank der von Ihnen zusammengestellten umfassenden Dokumentation“, so Papst Benedikt XVI., „die durch zahlreiche Aussagen angesehener Zeugen bereichert wird, bietet Ihr Symposium die Gelegenheit, vollständiger zu erfahren, was Pius XII. für die vom nazi- und vom faschistischen Regime verfolgten Juden erreichte. Auf diese Weise versteht man, dass er, wo immer es möglich war, keine Mühe scheute, sich zu ihren Gunsten einzusetzen – sei es direkt, sei es durch Anweisungen an Einzelne oder an Einrichtungen der Katholischen Kirche. Ihre Kongressarbeiten zeigten auch die nicht wenigen von ihm auf geheime und stille Weise vorgenommenen Interventionen auf, weil es in der gegebenen Situation des schwierigen historischen Moments nur so möglich war, das Schlimmste zu verhindern und die größtmögliche Anzahl von Juden zu retten“.
Der Papst erinnerte in seiner Ansprache auch daran, dass in den fünf Jahrzehnten seit seinem Ableben über Papst Pius XII. viel geschrieben und gesagt wurde „und dabei die wahren Aspekte seines vielfältigen pastoralen Handelns nicht immer ins rechte Licht gerückt wurden“. Zeile des Symposiums sei es deshalb „einige dieser Lücken zu schließen, indem Sie eine vorsichte und gut dokumentierte Untersuchung über viele seiner Interventionen durchführten – besonders über solche zugunsten der Juden, die in jenen Jahren in ganz Europa verfolgt wurden, gemäß des kriminellen Plans jener, die sie vom Antlitz der Welt auslöschen Wollten. Wenn man sich der erhabenen Figur dieses Papstes ohne ideologische Vorurteile nähert, dann wird sein spiritueller und menschlicher Charakter offensichtlich und es beeindrucken vor allem sein beispielhaftes Leben und der außerordentliche Reichtum seiner Lehren. Man schätzt die menschliche Weisheit und die pastorale Intensität, von denen sich der Papst in den langen Jahren seines Amtes leiten ließ, besonders bei der Bereitstellung organisierte Hilfe für das jüdische Volk.“
Abschließend erinnerte Papst Benedikt XVI. auch an die Anerkennung vieler jüdischen Autoritäten, die dem Papst für sein Engagement während und nach dem Krieg gedankt hatte. Papst Benedikt wünschte sich, dass dieses Jahr, in dem man des 50. Todestages von Papst Pius XII. gedenkt, „Anlass zu vertieften Studien über die verschiedenen Aspekte seiner Person und seiner Tätigkeit sein möge, damit man gemeinsam die historische Wahrheit erkennt und jedes noch existierende Vorurteil überwindet“. (SL) (Fidesdienst, 19/09/2008)


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