VATIKAN - Papst empfängt Bischöfe aus Paraguay in Ad-limina-Audienz: „Eine umfassendes missionarisches Bemühen ist dringend notwendig, bei dem Christus im Mittelpunkt jedes pastoralen Handelns stehen und allen die Schönheit und die Wahrheit seines Lebens und seiner Heilsbotschaft bekannt gemacht werden muss“

Freitag, 12 September 2008

Castel Gandolfo – „Angesichts eines kulturellen Umfelds, das Gott von den Menschen und der Gesellschaft entfernen möchte, oder Ihn als Hindernis auf dem Weg zum eigenen Glück betrachtet, ist ein umfassendes missionarisches Bemühen dringend notwendig, bei dem Christus im Mittelpunkt jedes pastoralen Handelns stehen und allen die Schönheit und die Wahrheit seines Lebens und seiner Heilsbotschaft bekannt gemacht werden muss. Die Menschen brauchen diese persönliche Begegnung mit dem Herrn, die ihnen das Tor zu einer von der Gnade und Liebe Gottes erleuchteten Existenz öffnet“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die Bischöfe aus Paraguay, die er am 11. September im Apostolischen Palast in Castel Gandolfo in Ad-limina-Audienz empfing.
Um die pastoralen Herausforderungen angehen zu können, denen die Kirche in Paraguay gegenübersteht und die „wirklich groß und komplex sind“, ist die „Präsenz von wahren Zeugen eines authentischen christlichen Lebens und die Heiligkeit der Hirten notwendig“. In diesem Zusammenhang forderte der Papst die Bischöfe auf: „Im Bewusstsein, dass euer Hirtenamt, zu den kostbarsten Gaben gehört, die ihr euren Gemeinden bieten könne, ermutige ich euch, dafür Sorge zu tragen, dass ihr durch ein heiliges Leben, auf der Basis der Liebe zu Gott, der Treue zur Kirche und der Weitergabe des Evangeliums, wahre Vorbilder für eure Herde werden könnt … Als Nachfolger des Apostels Petrus ermutige ich euch, weiterhin mit allen euren Kräften dafür zu arbeiten, dass die Einheit in euren Diözesen und auch mit dem Apostolischen Stuhl wächst… denn sie ist Quelle wahrer pastoraler und geistlicher Fruchtbarkeit.“
Sodann ermutigte die Bischöfe ihren Priestern zusammen mit der Verbundenheit und der Wertschätzung für ihre Arbeit auch „eine angemessene Fortbildung“ anzubieten, „die es ihnen ermöglicht das spirituelle Leben neue zu beleben, damit sie, angespornt von einem tiefen Sinn der Liebe und des Gehorsams gegenüber der Kirche, unermüdlich dafür arbeiten, dass sie allen die einzige Speise anbieten, die den Durst nach Fülle in den Menschen stillen kann, Jesus Christus, unser Erlöser“. Zu den Prioritäten der Bischöfe Paraguays gehört die Jugend- und Berufungspastoral und dazu betonte Papst Benedikt XVI., dass „die Freude, die Überzeugung und die Treue, mit denen Priester jeden Tag die eigene Berufung leben, unter vielen Jugendlichen, den Wunsch der Christusnachfolge im Priesteramt wecken wird“, wobei es gleichsam notwendig sei, „den Priesteramtskandidaten die notwendigen menschlichen und materiellen Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie für das Entstehen eines gefestigten inneren Lebens und für eine angemessene intellektuelle und lehramtliche Vorbereitung brauchen.“
Der Papst dankte insbesondere den Ordensleuten des Landes „für den Eifer und die Liebe, mit der sie den christlichen Glauben seit Beginn der Evangelisierungstätigkeit im Land verkünden“. Er forderte sie auf „weiterhin Zeugen eines wirklich evangelischen Lebens zu sein“ und erwähnte dabei die „unverzichtbare Zusammenarbeit mit den Laiengläubigen“. Dabei betonte er auch, dass deren spezifische Berufung darin bestehe, „die weltlichen Dinge mit dem christlichen Geist zu tränken und diese nach dem Plan Gottes zu verwandeln. Ihrerseits haben die Hirten die Pflicht, dazu alle notwendigen geistlichen und Mittel und Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen“. Insbesondere hob der Papst den Dienst hervor, den die Laien in der Gesellschaft durch ihre politische Tätigkeit leisten, und forderte die Bischöfe auf, sie dazu zu ermutigen, „diese wichtige Dimension der sozialen Nächstenliebe verantwortlich und mit Hingabe zu leben, damit die Gemeinschaft der Menschen, zu der sie gehören, ganz in der Gerechtigkeit, in der Aufrichtigkeit, im Schutz der wahren und authentischen Werte, wie dem Schutz des Menschenlebens, der Ehe und der Familie lebt und damit zum wahren menschlichen und geistlichen Wohl der ganzen Gesellschaft beitragen.“
Abschließend legte Papst Benedikt XVI. den Bischöfen nahe, dass sie in ihrem Amt „lebendiges und nahes Bild der Liebe Christi zu allen Mitmenschen sein sollen, vor allem unter jenen, die am meisten Not leiden, ausgegrenzt werden, alt oder krank sind oder sich in Haft befinden“ (SL) (Fidesdienst, 12/09/2008)


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