AFRIKA/GHANA - „Wir brauchen keine Rhetorik sondern konkrete Hilfen“, so die Vertreter der christlichen Kirchen im Anschluss an die Entwicklungshilfekonferenz in Accra

Freitag, 5 September 2008

Accra (Fidesdienst) – „Es handelt sich um eine Erklärung mit fortschrittlicher Rhetorik, doch man wird sehen müssen, ob auch Handlungen folgen werden, die garantieren, dass die Hilfen den Armen wirklich zum Vorteil gelangen“, so Vertreter der Kirchen und der religiösen Organisationen zur dritten internationalen Entwicklungshilfekonferenz in Accra in Ghana (vgl. Fidesdienst vom 3. September 2008).
Im Schlussdokument zur Konferenz, der so genannten „Erklärung von Accra“ wird vor allem die „Ownership“, d.h. die Eigenverantwortlichkeit der Regierungen der Entwicklungsländer im Hinblick auf die Entwicklungshilfepolitik hervorgehoben. Die Geberstaaten werden aufgefordert „die Prioritäten des Landes zu berücksichtigen, das die Hilfsmittel empfängt und die dortigen menschlichen Ressourcen und Institutionen zu fördern, wobei vor allem die lokalen Systeme der Bereitstellung von Hilfe berücksichtigt werden sollen, und die Sicherheit bei der Verteilung von Hilfe erhöht werden soll“. Das Dokument bezieht sich auch auf jene Länder, die bereits einen Entwicklungsprozess hinter sich haben und die auf dem Weg dazu sind, von Empfängerländern zu Geberländern zu werden, wenn es um eine gewünschte Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Südens geht. Das Dokument wünscht auch ein größeres Mitwirken der Nichtregierungsorganisationen, darunter auch Organisationen der katholischen Kirche und anderer christlicher Glaubensgemeinschaften.
René Grotenhuis, der im Auftrag von Caritas Internationalis an der Konferenz teilnahm, betont, dass „die Kirche gezeigt haben, dass sie ein wichtiger Faktor sind, wenn es darum geht, mehr Selbstverantwortung zu fördern. Mit unseren Gemeinden, die tief in der Gesellschaft vor Ort verwurzelt sind, fordern wir die Regierungen dazu auf, die Garantie dafür zu übernehmen, dass die Bevölkerung von den nationalen Ressourcen und von der internationalen Entwicklungshilfe profitiert.“
Der Generalsekretär der All Africa Conference of Churches (AACC), Bischof Mvume Dandala, betont: „Die Kirchen engagieren sich für Gerechtigkeit und Entwicklung, nicht für eine schlecht gemeinde Nächstenliebe. Deshalb haben die Kirchen ihre Stimme für die Entwicklungsländer erhoben und fordern klare Zusagen und weniger Bedingungen für die Entwicklungshilfe. Trotz mancher Enttäuschung hat die Konferenz einige positive Entwicklungen angeregt. Zivilgesellschaft, Abgeordnete und vor allem Frauenbewegungen konnten gegenüber denjenigen, bei denen die Entscheidungsgewalt liegt, ihre eigenen Sorgen zum Ausdruck bringen und damit an Sichtbarkeit und Einfluss gewinnen. Dies schafft neue Möglichkeiten im Hinblick auf den Aufbau einer besseren Zukunft.“ (LM) (Fidesdienst, 05/09/2008 – 35 Zeilen, 372 Worte)


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