ASIEN/PAKISTAN - „Demokratische Reformen und Wirtschaftsstabilität gehören zu den Dringlichkeiten Pakistans“, so der Sekretär der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ mit Blick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahl

Donnerstag, 4 September 2008

Lahore (Fidesdienst) – „Die Situation ist ziemlich angespannt und schwierig. Es herrscht ein Machtkampf, während das Land dringend Reformen, Garantien und Gesetze, politische und wirtschaftliche Stabilität braucht“, so der Sekretär der katholischen Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“, Peter Jakob, gegenüber dem Fidesdienst mit Blick auf die Präsidentschaftswahl am 6. September.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst erinnert Jacob an die Prioritäten: „Ein demokratischer Reformprozess, Bekämpfung von Fundamentalismus und Förderung des sozialen Friedens; wirtschaftliche Maßnahmen die den Wohlstand der Menschen und insbesondere das Wohlergehen schwächerer Bevölkerungsteile garantieren“. „Die Frage der religiösen Minderheiten, darunter auch die Christen, bleibt weiterhin offen“, so Peter Jacob, „Man muss für sie Rechte und Freiheiten und die Achtung, die alle anderen Bürger genießen, gewährleisten.“ Die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ setzt sich seit jeher für die religiösen Minderheiten in Pakistan ein.
Nachdem der ehemalige Präsident General Pervez Musharraf am vergangenen 18. August sein Amt zurückgelegt hat, wurde für den 6. September die Wahl eines neuen Staatsoberhauptes einberufen. Musharraf war 1999 durch einen Staatsstreich an die Macht gelangt. Zu seinem Rücktritt führte der Verdacht der Fälschung der Wahlergebnisse vom Oktober 2007, als er das Kriegsrecht ausrief und den Verfassungsrichter Iftikhar Chaudhry und alle oppositionellen Stimmen des Amtes enthob.
Für die bevorstehende Präsidentschaftswahl gibt es drei Kandidaten: die besten Aussichten hat Asif Ali Zardari, Witwer der ehemaligen Ministerpräsidentin Benazir Bhutto (die bei einem Attentat im Dezember 2007 ermordet wurde) und der für die Pakistanische Volkspartei (PPP) antritt. Außerdem bewerben sich um das Amt des Präsidenten der von der Muslimischen Liga Pakistans (PML) unterstützte Saed-uz-Zaman Siddiqui und der dem ehemaligen Präsidenten nahe stehende Mushahid Hussain.
Den Präsidenten wählen die beiden Kammern des Parlaments und die vier Provinzversammlungen des Staates.
In dem Land mit seinen 168 Millionen Einwohnern starben bei der jüngsten Attentatswelle rund 1.200 innerhalb eines Jahres. Die Armee versucht gegen islamische Rebellen und afghanische Talibankämpfer im Nordwesten des Landes vorzugehen.
Zuletzt wurde ein Attentat auf den pakistanischen Premierminister Yousuf Raza Gilani von der Pakistanischen Volkspartei verübt: in Rawalpindi wurde sein Fahrzeug unter Beschuss genommen. (PA) (Fidesdienst, 04/09/2008 – 29 Zeilen, 294 Worte)


Teilen: