ASIEN/INDIEN - Gewalt gegen Christen im Orissa: Bischof appelliert an die Behörden

Montag, 21 Juli 2008

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Während eine „ad hoc“- Kommission im Zusammenhang mit der Gewalt gegen Christen in Orissa im Dezember 2007 ermittelt und die erste Phase ihrer Untersuchungen mit der Anhörung der Zeugen abgeschlossen hat, gibt es immer noch radikale Gruppen, die zu Gewalt aufrufen. Deshalb, so Erzbischof Raphael Cheenath von Cuttack-Bhubabeswar in einem Appell an die Behörden, sei es notwendig, mit präventiven Maßnahmen zu verhindern, dass es zu weiteren Aggressionen gegen die unschuldige Menschen kommt, nur weil sie einer religiösen Minderheit angehören. In der Erzdiözese kam es vor sechs Monaten in verschiedenen Verwaltungsbezirken zu Episoden der Gewalt (vgl. Fidesdienst vom 29. und 30. Januar 2008).
Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten, wandte sich der Erzbischof in einem Appell an die Untersuchungskommission, den Gouverneur von Orissa und an die politischen zivilen und religiösen Behörden, mit der Bitte die Tätigkeit jene Anführer zu beenden, die ihre Anhänger zur Gewalt auffordern und damit für unbegründete Aggressionen auch gegen Personen und Einrichtungen christlicher Konfessionen verantwortlich sind, zu denen es in der Region immer wieder kommt (vgl. Fidesdienst vom 9. Juli 2008).
„Im Namen der Opfer“, so der Erzbischof, der auch von der Ermittlungskommission angehört wurde, „bitten wir darum, dass alle Opfer der Übergriffe ohne religiöse Unterschiede Gerechtigkeit erfahren. Es geht uns dabei nicht um die Religion, der die Opfer angehören, sondern wir betrachten sie als Opfer einer Gewalt und fordern die notwendigen Schritte, damit es für sie Gerechtigkeit gibt.“
Alle Beobachter sind sich einig, dass nach den jüngsten Ereignissen eine Verstärkung der Sicherheitskräfte zum Schutz des Lebens und des Eigentums aller Einwohner der Region notwendig ist. Christen, und zivile und religiöse Führungskräfte haben unterdessen die Position des radikalen Anführers Shri Nischalananda Sararswati verurteilt und sich von dessen Aufforderung distanziert, „zu den Waffen zu greifen und auf die Straße zu gehen“. „Diese Position ist unerhört und gefährdet den Frieden und die die Harmonie in Orissa und verstößt auch gegen die friedliche Lehre vieler hinduistischer Anführer“, so der Erzbischof, der in diesem Zusammenhang betont, man werde sich weiterhin mit der ganzen katholischen Glaubensgemeinschaft in Orissa für Frieden, Versöhnung und harmonisches Zusammenleben zwischen den verschiedenen Religionen einsetzen. (PA) (Fidesdienst, 21/07/2008)


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