VATIKAN - Papst Benedikt XVI. in Sydney (6) - „Nehmt die sieben Gaben des Heiligen Geistes in euere Gedanken und in eure Herzen auf! Erkennt die Kraft des Heiligen Geistes in eurem Leben und glaubt daran!“

Montag, 21 Juli 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Auf der Pferderennbahn von Randwick fand am Samstagabend eine Gebetswache der Weltjugendtagsteilnehmer zum Thema des XXIII. Weltjungendtags statt. „Noch einmal haben wir heute Abend die große Verheißung Christi gehört – Die Kraft des Geistes wird auf euch herabkommen – und wir haben sein Gebot gehört – ihr werdet meine Zeugen sein … bis an die äußersten Grenzen der Erde –„, so der Papst in seiner Predigt, der dabei auch die Apostel erinnerte, die sich mit den Frauen und Maria zum Gebet versammelt hatten. „Heute Abend tun wir dasselbe. Versammelt vor unserem Kreuz, das so viel gereist ist und der Marienikone, unter den wunderbaren Sternen des Kreuzes des Südens, beten wir. Heute Abend bete ich für euch und für die Jugendlichen in aller Welt. Lass euch vom Beispiel eurer Patrone inspirieren! Nehmt die sieben Gaben des Heiligen Geistes in euere Gedanken und in eure Herzen auf! Erkennt die Kraft des Heiligen Geistes in eurem Leben und glaubt daran!“
Papst Benedikt XVI. forderte die Jugendlichen auf, darauf acht zu geben, „wie“ sie zu zeugen werden, denn dafür „müssen wir die Person des Heiligen Geistes und seine belebende Gegenwart in unserem Leben kennen. Das ist nicht einfach! … Trotzdem wissen wir, dass es der Heilige Geist ist, der zwar still und unsichtbar, uns doch die Richtung und die Beschaffenheit unseres Zeugnisses von Jesus aufzeigt“. Das christliche Zeugnis werde heute einer Welt angeboten, die unter verschiedenen Gesichtspunkten zerbrechlich ist, so der Papst Weiter, „Die Einheit der Schöpfung ist geschwächt von tief gehenden Wunden… die heutige Gesellschaft erfährt einen Prozess der Fragmentierung infolge einer Denkweise, die ihrem Wesen nach kurzsichtig ist.“ Die Antwort der Christen dürfe dabei nicht nur auf das persönliche Engagement basieren: „Gott hat uns füreinander geschaffen und nur in seiner Kirche können wir jene Einheit finden, die wir suchen. „Angesichts der sowohl individuellen als auch institutionellen Unvollkommenheiten und Enttäuschungen sind wir manchmal versucht, künstlich eine ‚perfekte’ Gemeinschaft zu konstruieren. Diese Versuchung ist nicht neu. Die Geschichte der Kirche enthält viele Beispiele von Versuchen, die menschlichen Schwächen oder Versagen zu umgehen oder sich über sie hinwegzusetzen, um eine vollkommene Einheit, eine Geistige Utopie zu schaffen… Den Heiligen Geist von dem in den institutionellen Strukturen der Kirche gegenwärtigen Christus zu trennen würde die Einheit der christlichen Gemeinschaft, die ja gerade ein Geschenk des Heiligen Geistes ist, gefährden“.
Sodann forderte der Papst die Jugendliche auf, „in den Dissonanzen und Spaltungen der Welt“ den Einklang der Stimme der Menschheit zu hören: „Vom Kind, das in einem Flüchtlingslager in Darfur eingesperrt ist, bis zu einem verwirrten jungen Menschen und verängstigten Eltern in irgendeinem Stadtrandgebiet, oder vielleicht gerade jetzt aus der Tiefe eures Herzen, dringt derselbe Schrei der Menschheit zu uns, die nach Anerkennung, Zugehörigkeit, Einheit strebt. Wer erfüllt diesen Wunsch des Menschen, eins, in eine Gemeinschaft eingebettet, von der Wahrheit erbaut und geleitet zu sein? Der Heilige Geist!“. „Der Geist vereint die Kirche mit ihrem Herrn“, so der Papst weiter, „und in der Treue zur apostolischen Tradition …Er hat die Heilige Schrift inspiriert und leitet das Gottesvolk zur Fülle der Wahrheit … Und je mehr wir es zulassen, dass der Heilige Geist uns leitet, umso mehr werden Wir Christus ähnlich und um so tiefer wird unsere Eintauchen in das Leben des einen und dreifaltigen Gottes.
In einigen Momenten des Lebens sei man versucht, eine gewisse Befriedigung außerhalb Gottes zu suchen, „die Entfernung von ihm ist nur ein vorübergehender Versuch vor uns selbst zu fliehen. Gott ist in uns in der Realität unseres Lebens nicht in unserer Phantasie. Wir müssen uns der Realität stellen und nicht vor ihr fliehen: das ist es, was wir suchen! Deshalb ist zieht unser der Heilige Geist vorsichtig und doch entschlossen zur Realität hin, zu dem was dauerhaft, zu dem was wahr ist. Es ist der Geist der uns zur Gemeinschaft mit der heiligen Dreifaltigkeit führt!“
In diesem Zusammenhang erinnert der Papst auch an die Erfahrung des heiligen Augustinus und dessen Intuitionen zum Heiligen Geist als Glied der Einheit innerhalb der Dreifaltigkeit und betonte: „Es ist der Heilige Geist, der die wunderbare Gemeinschaft der Christusgläubigen verwirklicht“: „Last euch von den Intuitionen des heiligen Augustinus inspirieren und macht die vereinende Liebe zum Maß eurer Dinge; die dauerhafte Leibe sei eure Herausforderung; die Liebe, die wir schenken eure Mission!.
Sodann erklärte der Papst: „Die Gaben des Geistes, die in uns wirken bestimmen die Richtung und definieren unser Zeugnis. Ausgerichtet auf die Einheit binden uns die Gaben des Geistes noch enger an die Gemeinschaft des Leibes Christi, indem sie uns befähigen die Kirche aufzubauen und damit der Welt zu dienen… Ja, die Kirche muss in der Einheit wachsen, sie muss in der Heiligkeit gestärkt werden, sie muss jünger werden und sich fortwährend erneuern. Doch nach welchen Kriterien? Nach denen des Heiligen Geistes!“
Abschließend forderte der Papst die Jugendlichen auf, sich von den Gaben des Geistes formen zu lassen: „Indem ihr die Kraft des Heiligen Geistes annehmt, werdet auch ihre eure Familien, Gemeinschaften und Nationen verändern könne. Setzt diese Gaben frei! Sorgt dafür, das Weisheit, Intellekt, Stärke, Wissen und Mitgefühl die Zeichen eurer Größe sind!“. (SL) (Fidesdienst, 21/07/2008)


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