AFRIKA/SIMBABWE - Botswana stationiert Soldaten an der Grenze zu Simbabwe

Donnerstag, 3 Juli 2008

Harare (Fidesdienst) – Während die Krise in Simbabwe zunehmend komplexer wird, hat das Nachbarland beschlossen, eigene Truppen an der Grenze zu stationieren, damit eventuelle militärische Angriffe abgewehrt werden können, zu denen es infolge der politischen Unruhen im Land kommen könnte.
Wie die in Botswana erscheinende Tageszeitung Sunday Standard berichtet, sind die an der Grenze stationierten Einheiten auch mit schwerer Artillerie ausgerüstet.
Der Verteidigungsminister des Landes, General Dikgakgamatso Seretse, erklärte, dass es sich bei der Stationierung der Soldaten an der Grenze zu Simbabwe um eine sehr „delikate Angelegenheit handelt“, weshalb er sich nicht dazu äußern wolle.
In der vergangenen Woche hatte Botswana das Regime unter Robert Mugabe heftig kritisiert und angekündigt man werden entsprechende Maßnahmen ergreifen, sollten die Southern Africa Development Community (SADC) und die Afrikanischen Union die Regierung in Simbabwe nicht verurteilen.
Bei dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union in Sharm el Scheich (Ägypten) wurde unterdessen eine Resolution verabschiedet, die eine Regierung der Nationalen Einheit unter Mitwirken der Opposition fordert (vgl. Fidesdienst vom 2. Juli 2008). Der Oppositionsführer Tsvangirai lehnte eine solche Regierung jedoch ab und erklärte sich zu Gesprächen im Hinblick auf eine Übergangszeit bereit, während der Neuwahlen vorbereitet werden sollen.
In den Reihen der Afrikanischen Union und insbesondere unter den Mitgliedern der SADC scheint sich indes eine Spaltung abzuzeichnen. Auf der einen Seite gibt es Mitglieder, die weiterhin Mugabe unterstützen, darunter Mbeki und der Präsident von Gabun, Omar Bongo, während Vertreter anderer Mitgliedsstaaten eine harte Linie gegenüber dem Staatspräsidenten Simbabwes fordern. Zu ihnen gehört neben dem Staatsoberhaupt von Botswana auch der Präsident von Sambia Levy Mwanawasa, der jedoch nach Berichten eines südafrikanischen Radiosenders am 3. Juli in Paris an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben sein soll. Die Nachricht wurde bisher jedoch noch nicht bestätigt. (LM) (Fidesdienst, 03/07/2008)


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