EUROPA/SPANIEN - Erzbischof Perez Gonzalez, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, im Interview nach der Pallienübergabe: „Ich habe die Sendung und den Dienst neu verstanden, den ich im Schoß der Kirche ausüben soll und was es heißt, das eigene Leben für die anderen hinzugeben“

Dienstag, 1 Juli 2008

Rom (Fidesdienst) – Unter den Erzbischöfen, die am Sonntag, den 29. Juni aus den Händen von Papst Benedikt XVI. das Pallium empfangenhben, ist auch der nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke und Erzbischof von Pamplona-Tudela, Francisco Pererz Gonzalez. Für den Fidesdienst stellte er sich im Anschluss an die Feier für ein Interview zur Verfügung.

Was bedeutet es für Sie, aus den Händen von Papst Benedikt XVI. das Pallium zu empfangen?
Für mich war dies ein Augenblick in dem ich die Sendung und den Dienst neu verstanden, den ich im Schoß der Kirche ausüben soll, damit wir, wie der Papst es sagte, ein „Gute Hirten“ sind, die ihre Schafe auf den Schultern tragen, denn dies ist der eigentliche Sinn der Pallienübergabe. In der Tat ist das Pallium aus Schafswolle, auch im Zeichen des Lammes Gottes, der es als einziger vermag, uns verstehen zu lassen, was es heißt, das Leben für die anderen hinzugeben, wie er es getan hat. Der Gute Hirte gibt für seine Schafe sein Leben hin und so soll ich es auch in meiner Diözese halten.

Die Erzdiözese Pamplona-Tuleda ist eine sehr missionarische geprägte spanische Diözese, Wiege des heiligen Franz Xaver, die der Kirche viele Missionare geschenkt hat. Was bedeutet das für Sie, auch in Ihrer Eigenschaft als Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke?
Zu den wichtigsten Dingen im Leben der Kirche gehört die Erfahrung, das Christsein bedeutet Jesus Christus in allen Teilen der Welt zu verkünden und es scheint mir deshalb auch zu den wichtigsten Zielen zu gehören, auf die ich meine Arbeit ausrichten muss. Ganz besonders fühle ich mich deshalb mit dem heiligen Franz Xaver verbunden, der ein großer Missionar war. Ich mache in diesem Sinn eine doppelte Erfahrung: auf der einen Seite die Größe der Verkündigung des Evangeliums und auf der andren, die die Diözese zu leiten, aus der der heilige Franz Xaver kommt. Damit hat mir der Herr zweifelsohne ein großes Geschenk gemacht.

Welchen besonderen Herausforderungen stehen Ihre Diözese und Ihre Pastoralarbeit gegenüber?
Meiner Meinung nach ist es besonders wichtig, dass alle, die mir anvertraut sind, den Glauben mit Freude und Begeisterung erleben. Dies ist für mich etwas Grundlegendes. Freude ist Ausdruck von Hoffnung, die man vor allem in einer Welt neu entdecken sollte, wo Materialismus und Hedonismus im Vordergrund stehen und alles, was den Geist einschränkt. Wenn man an das Evangelium glaubt, dann hat man die Stärke frei zu sein, der Glaube an unseren einzigen Retter, Jesus, ihn zu verehren, zu lieben und im in den Ärmsten zu dienen. Dies sind für mich die wichtigsten Herausforderungen.
Ich habe eine Kapelle für die ewige Anbetung eingerichtet und diese Initiativen stieß allerseits auf großen Erfolg. Es haben sich bereits 1.500 Gläubige gemeldet, die sich während der Woche abwechseln. Dies ist eine große Gruppe und sie wissen, wie wichtig es ist, Gott zu verehren. Deshalb gehören zu den wichtigen Herausforderung in meiner Diözese meiner Ansicht nach vor allem die Verehrung Gottes, den Dienst an Gott unter den Mitmenschen und schließlich der Aufbau von Frieden, Gerechtigkeit und Liebe.

Der Heilige Vater hat in diesen Tagen das Paulusjahr eröffnet und den heiligen Paulus als größten Missionar aller Zeiten bezeichnet. Gibt es in Spanien zum Paulusjahr ein besonderes Programm?
Vor allem bei den Päpstlichen Missionswerken versuchen wir das Paulusjahr in dieser Perspektive zu erleben. In der Tat steht der heilige Paulus auch im Mittelpunkt des Missionsmonats Oktober, der bei uns unter dem Motto „Sei Missionar wie der heilige Paulus“ steht. Wir haben auch einen Katechesezyklus geplant, der sich ebenfalls mit der Figur des heiligen Paulus befasst und ihn als großen Förderer der Mission bekannt macht, damit er für uns Ansporn, Hilfe und Licht auf unserem missionarischen Weg ist. (RG) (Fidesdienst, 01/07/2008)


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