AMERIKA/MEXIKO - Lebensmittelkrise: „Es verursacht wahren Schmerz und ist ein wirklicher Skandal, wenn man weiß, dass das Problem nicht die Unfähigkeit bei der Herstellung von Lebensmitteln sondern die Ungerechtigkeit bei der Verteilung ist“

Dienstag, 10 Juni 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Die weltweite Lebensmittelkrise betrifft auch Mexiko, das zwar ein Agra3land ist, in den vergangenen Jahren aber zunehmend vom US-amerikanischen Markt abhängig wurde, was zur Verarmung weiter Bevölkerungsteile führte. Im Hinblick auf die von der Krise ausgehende Bedrohung äußerten sich mehrere Bischöfe zu dem Thema und beklagten dabei einen Mangel an Solidarität mit denjenigen die weniger besitzen. Gleichsam fordern sie die Bekämpfung der Korruption, damit eine gerechten Verteilung der Lebensmittel in Mexiko stattfinden kann.
„Wie sollen wir als Katholiken handeln, die wir uns als Christen bezeichnen, wenn es um ein Problem geht, das vor allem unsere ärmsten Mitmenschen betrifft, die sich jeden Tag in noch größeren Schwierigkeiten befinden, wenn es darum geht, etwas zum Essen nach Hause zu bringen?“, so Bischof Lazaro Perez Jimenez von Calaya in einer Verlautbarung mit dem Titel „Gebt ihnen zu essen!“. Nach Ansicht des Bischofs „gab es immer ein Hungerproblem , das sich als eine Plage äußerte, von der ganze Länder der Erde im Laufe der Geschichte immer wieder bedroht waren“, doch „es verursacht wahren Schmerz und ist ein wirklicher Skandal, wenn man weiß, dass das Problem nicht die Unfähigkeit bei der Herstellung von Lebensmitteln sondern die Ungerechtigkeit bei der Verteilung ist“ und „die Gewinnsucht jener, die die Situation ausnutzen und die Lebensmittel, die für das Überleben einer Person notwendig sind, anheben“. Angesichts dieser Situation bezeichnet es der Bischof als einen wahren Skandal, dass „weiterhin Millionen in die Aufrüstung investiert werden, die nur dazu dient Menschen zu töten, während gleichzeitig ein Drittel der Welt nicht die Mittel besitzt, um ein würdiges Leben zu führen“. Abschließend wünscht er sich, dass die Zahl der Männer und Frauen zunimmt, die sich darum bemühen, dass all jene etwas zu essen bekommen, die dies bis jetzt nicht haben“.
Für Erzbischof Chavez Botello von Antequera-Oaxaca „macht es diese Krise erforderlich, dass man dem Ackerland und den Bauern mehr Augenmerk widmet, damit Fehler der letzten Jahrzehnte korrigiert werden können, zu denen es durch Politisierung, Korruption, soziale Verantwortungslosigkeit und die zuzureichende Umsetzung von Programmen kam. Information und Aufklärung über die wahren Gründe und Folgen dieser Krise, die nach Ansicht von Experten jahrelang dauern wird, sind notwendig“. Dabei „tragen auch Katholiken Verantwortung, denn das Gebot der Liebe verpflichtet uns, Programme und Verhandlungen zu unterstützen, die zur Bekämpfung der Armut beitragen“.
Auch Erzbischof Felipe Aguirre Franco von Acapulco bekräftigt in einer Verlautbarung, dass „obschon es sich um ein weltweites Phänomen handelt, man sich vor allem damit befassen muss, in wie weit es Mexiko betrifft und auf welche Weise wir es verantwortungsbewusst überwinden können“. In diesem Sinn erinnert der Erzbischof daran, dass „die Lebensmittelkrise eng mit dem Ackerbau und der Logik der Märkte verbunden ist“ und in einer globalisierten Welt „vor allem die Ärmsten betrifft“. Angesichts der derzeitigen Lage müsse Mexiko vor allem „die eigene Landwirtschaft fördern und sich um Lebensmittelsicherheit bemühen“.
„Die Lebensmittelkrise“, so der Erzbischof abschließend, „erfordert eine umsichtige Verwaltung der eigenen Ressourcen und mehr Solidarität mit den Armen. Wir sind alle mitverantwortlich dafür, dass es niemandem am Lebensnotwendigen fehlt“. (RG) (Fidesdienst, 10/06/2008)


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