VATIKAN - Papst Benedikt XVI. empfängt die Teilnehmer der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog in Audienz: „Die Liebe lädt jeden Glaubenden ein, dem anderen zuzuhören und sich um Bereiche der Zusammenarbeit zu bemühen. Sie ermutigt christliche Gesprächspartner im Dialog mit den Anhängern anderer Religionen den Glauben an Christus vorzuschlagen aber nicht aufzuzwingen“

Montag, 9 Juni 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Es ist die Liebe Christi die die Kirche drängt, zu jedem einzelnen Menschen unterschiedslos über die grenzen sichtbaren Kirche hinaus zu gehen. Die Quelle der Mission ist die Liebe Gottes. Diese Liebe wird von Christus offenbart und durch das Wirken des Heiligen Geistes offenbar. Alle Aktivitäten der Kirche sind von Liebe durchdrungen“, so Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für die Teilnehmer der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog am 7. Juni. „Es ist deshalb auch die Liebe, die jeden Glaubenden einlädt, dem anderen zuzuhören und sich um Bereiche der Zusammenarbeit zu bemühen. Sie ermutigt christliche Gesprächspartner im Dialog mit den Anhängern anderer Religionen den Glauben an Christus, den Weg, die Wahrheit und das Leben, vorzuschlagen aber nicht aufzuzwingen“
In seiner Ansprache erinnerte der Papst auch daran, dass, „die Kirche durch das Amt der Petrusnachfolger, einschließlich des Wirkens des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog und die Bemühungen der Ortsbischöfe und des Gottesvolkes in aller Welt Anhänger anderer Religionen erreicht. Auf diese Weise bringt sie den Wunsch der Begegnung und der Zusammenarbeit in Wahrheit und Freiheit zum Ausdruck.“ Seit jeher suche der Mensch nach Antworten auf grundlegende existenzielle Fragen, und „alle haben die natürliche Pflicht und die moralische Verantwortung, nach Wahrheit zu suchen. Wenn man sie kennt ist man gehalten, ihr nachzufolgen und das eigene Leben nach ihren Erfordernissen auszurichten“.
Außerdem betonte der Papst die Notwendigkeit der Urteilskraft, angesichts der „raschen Zunahme interreligiösen Treffen in der heutigen Zeit“ und begrüßte die Erarbeitung eines pastoralen Leitfadens für die interreligiösen Beziehungen durch den Päpstlichen Rat, „denn dies sind wichtige Themen, auf die Religionsführer achten müssen, die in pluralistischen Gesellschaften leben und arbeiten.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt, auf den der Papst hinwies, ist die „Notwendigkeit einer guten Bildung für jene, die den interreligiösen Dialog voranbringen, der, damit er authentisch ist ein Weg des Glaubens sein muss“. Deshalb sei es nötig, dass die Förderer des Dialogs „in ihrem eigenen Glauben gebildet sind und gut informiert über den Glauben der anderen“. In diesem Sinn ermutigte er den Päpstlichen Rat zur Organisation von Bildungsangeboten im interreligiösen Dialog für verschiedene christliche Gruppen.
Abschließend ermutigte er den gemeinsamen Einsatz der verschiedenen Religionen im humanitären Bereich: „Die interreligiöse Zusammenarbeit bietet Gelegenheit die höchsten Ideale jeder Religion zum Ausdruck zu bringen. Krankenpflegen, Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen oder Gewalt helfen, Betreuung alter und armer Menschen: dies sind nur einige Bereiche in denen Menschen verschiedener Religionen zusammenarbeiten. Ich ermutige alle, die sich von der Lehre ihrer Religion inspirieren lassen und Not leidenden Menschen in der Gesellschaft helfen. (SL) (Fidesdienst, 09/06/2008)


Teilen: