AMERIKA/HAITI - Bischöfe appellieren: „Ein Blutbad muss verhindert werden!“

Donnerstag, 19 Februar 2004

Port au Prince (Fidesdienst) - „Wir appellieren an das Gewissen der Regierenden mit der Bitte um Maßnahmen zur rechtzeitigen Beendigung der derzeitigen Situation, damit ein Blutbad unter den Zivilisten verhindert werden kann“. Mit ihrem dringlichen Appell wenden sich die Bischöfe von Haiti an alle beteiligten Parteien im Bürgerkrieg zwischen den Anhängern und den Gegnern des Präsidenten Jean-Baptiste Aristide.
„Die Kirche ist nicht für eine solche Beschlussfassung zuständig, doch es muss sofort gehandelt werden, damit die Gewalt beendet wird“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Haiti, Erzbischof Hubert Constant OMI von Cap Haitien.
Die Bischöfe rufen alle Bürger des Landes auf, „das Leben der Menschen und deren moralische Integrität, ihr Recht auf Freiheit und Wahrheit und das in der Verfassung verankerte Recht auf Meinungsfreiheit und friedliche Demonstration zu respektieren“.
Die Kirche äußert sich auch besorgt zur humanitären Lage im Land: „Das Leid der Menschen ist inakzeptabel und die Sicherheit ist überall gefährdet“, so die Bischöfe.
Angesichts dieser humanitären Notlage bitten die Bischöfe die beteiligten Parteien „die Verbindungsstraßen frei zu halten, damit humanitäre Hilfsorganisationen verletzte oder bedürftige Menschen versorgen können“.
Bei dem Aufstand gegen Staatspräsident Aristide starben bisher mindestens 100 Menschen. Von den insgesamt 8 Millionen Einwohnern Haitis leben rund 75% unterhalb der Armutsgrenze. (LM) (Fidesdienst, 19/2/2004 - 20 Zeilen, 208 Worte)


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