AFRIKA/KENIA - „Wir müssen Migranten in die postorale Fürsorge der Ortskirchen einbinden damit wir zunehmend katholische Kirche sind“: Kardinal Martino beim Kongress zum Thema Migration

Mittwoch, 4 Juni 2008

Nairobi (Fidesdienst) – Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs erläuterte in seinem Vortrag beim Afrikanischen Kongress zum Thema „Für eine bessere seelsorgerische Begleitung von Migranten und Flüchtlingen in Afrika zu Beginn des dritten Jahrtausends“ (vgl. Fidesdienst vom 3. Juni 2008), der noch bis zum 5. Juni in Nairobi tagt, die von seinem Rat veröffentlichte Instruktion „Erga migrantes caritas Christi“.
In seinem Vortrag betonte er das besondere Augenmerk, mit der die katholische Kirche seit langem die Probleme der Migranten verfolgt: „Bereits im vergangnen jahrhundert hat der Heilige Stuhl seine Aufmerksamkeit systematisch der menschlichen Mobilität gewidmet, und die Folgen einer sozialen Veränderung und die Förderung von pastoralen Initiativen für die Integration von Migranten und Menschen unterwegs berücksichtigt“. Dieses besondere Augenmerk sei auch durch die Schaffung des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Tourismus durch Papst Paul VI. besonders hervorgehoben worden, der später von Papst Johannes Paul II. in dien Päpstlichen Rat für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs verwandelt wurde.
Die Instruktion „Erga migrantes caritas Christi“ wolle vor allem die Vision der pastoralen Betreuung von Migranten im Hinblick auf die heutigen Probleme aktualisieren, 30 Jahre nach der Veröffentlichung des Motu proprio „Pastoralis Migratorum cura“ von Papst Paul VI..
Angesichts der Natur der heutigen Migration, so Kardinal Martino, sei eine „ökumenische Vision des Phänomens“ notwendig. „Auch der interreligiöse Dialog spielt eine Rolle angesichts der zunehmenden Zahl der Migranten anderer Religionen“. Es müsse insbesondere drei Formen des Dialogs geben: im Inneren der katholischen Kirche; unter den Gläubigen verschiedener christlicher Konfessionen; unter den Mitgliedern verschiedener Religionen.
Unter pastoralen Gesichtspunkten sei eine „Integration der pastoralen Einrichtungen“ und ein „Einbinden der Migranten in die ordentliche Pastoral – unter Achtung der legitimen unterschiede und des geistlichen und kulturellen Erbes“ notwendig, „damit eine zunehmend katholische Kirche entsteht“. Diese Eingliederung sei eine „wesentliche Voraussetzung, damit die seelsorgerische Betreuung für und mit den Migranten ein bedeutender Ausdruck der Weltkirche und der missio ad gentes“ werden könne.
Im Hinblick auf die ökumenischen Aspekte erklärte Kardinal Martino, dass „wie jeder authentische Dialog, dies auf die soliden Grundalge der eigenen Identität beruhe und darauf, dass existierende Probleme zwischen Christen nicht verschwiegen werden, die leider immer noch getrennt sind.“ (LM) (Fidesdienst 04/06/2008)


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