AFRIKA - Afrika ist von der weltweiten Lebensmittelnot am meisten betroffen

Freitag, 30 Mai 2008

Rom (Fidesdienst) – Afrika ist der Kontinent, der von der weltweiten Lebensmittelnot in vielen Ländern in aller Welt am meisten betroffen ist. Deshalb befürchten Experten, dass die afrikanischen Länder, die unter dem Anstieg der Lebensmittelpreise leiden, das Millenniumsziel der Halbierung der Armut bis zum Jahr 2015 nicht erreichen werden. Dieses Ziel scheint in der Tat noch in weiter Ferne zu liegen. Gegenwärtig leben in Afrika rund 210 Millionen Menschen mit weniger als 1 Dollar pro tag. Über 400 Millionen müssen mit 2 Dollar am Tag auskommen und deren Zahl wird bis 2015 voraussichtlich auf bis zum 600 Millionen ansteigen.
Die Lebensmittelkrise steht im Mittelpunkt des Gipfels der FAO (Food- and Agricolture Organisation) der Vereinten Nationen, die in diesen Tagen in Rom stattfindet. Infolge des Anstiegs der Lebensmittelpreise und der damit verbundenen Krise ist das Leben von rund 100 Millionen Menschen gefährdet.
In Afrika stiegen die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr um 57% an, was zu Unruhen in verschiedenen Ländern führte: Somalia, Kamerun, Senegal, Mosambik, Cote d’Ivoire, Marokko, Mauretanien, Ägypten, Guinea und Burkina Faso.
Nach Ländern aufgeteilt entsteht folgendes Bild:
Somalia: Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 2,6 Millionen Menschen in Somalia auf Lebensmittehilfen angewiesen, deren Zahl vorrausichtlich auf 3,5 Millionen ansteigen wird. In dem Land herrschen erneut dieselben Bedingungen, die auch zur schweren Lebensmittelkrise Anfang der 90er Jahre geführt hatten (politische Instabilität, Anstieg der Zahl der Binnenflüchtlinge, Zunahme der Dürre).
Sudan: Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) versorgt 3,7 Millionen Menschen im Sudan, davon 2,7 Millionen allein in der Krisenregion Darfur. So lange die politische und militärische Situation sich nicht bessert, wird sich für diese Menschen die Situation voraussichtlich noch verschlechtern.
Äthiopien: Wie aus Angaben des WFP hervorgeht, werden Hilfsmittel in Höhe von 147 Millionen Dollar benötigt, um den Menschen zu helfen, die in weiten Teilen Äthiopiens von der Dürre betroffen sind und damit rund 3 Millionen Menschen versorgt werden können.
Kamerun: Im Februar 2008 kamen 24 Menschen bei Protesten gegen den Anstieg der Lebensmittelpreise ums Leben. Rund 1.600 Menschen wurden im Zusammenhang mit den Unruhen festgenommen. Die Regierung verabschiedete ein Nothilfe-Programm, in dessen Rahmen die landwirtschaftliche Produktion verdoppelt und der Status der Selbstversorgung erreicht werden sollte. Das WFP versorgt 189.000 Flüchtlinge aus der der Zentralafrikanischen Republik.
Cote d’Ivoire: am 31. März kam es auf den Straßen der Wirtschaftsmetropole Abidjan zu Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und Demonstranten, die gegen die Anstiege bei Lebensmittel und Treibstoffpreisen protestierten. In Cote d’Ivoire das versorgt das WFP 17.000 Binnenflüchtlinge des Bürgerkriegs.
Senegal: Das land importiert 80% des Reisbedarfs, dessen Preis in den letzten Monaten des Jahres 2007 um 25% angestiegen ist. Senegal vereinbarte mit Indien die Lieferung von 600.000 Tonnen Reis in den kommenden 6 Jahren (vgl. Fidesdienst vom 7. Mai 2008).
In Mauretanien sind 760.000 Menschen von Lebensmittelhilfen des WFP abhängig. (LM) (Fidesdienst, 30/05/2008)


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