ASIEN/CHINA - Die Geschichte des Heiligtums „Unsere Liebe Frau von Sheshan"

Freitag, 23 Mai 2008

Schanghai (Fidesdienst) - Das Heiligtum „Unsere Liebe Frau von Sheshan“ befindet sich im Verwaltungsbezirk Song Jiang in der Nähe von Schanghai und die Gottesmutter wird dort als „Hilfe der Christen“ oder „Our Lady Help of Christians“ verehrt.
Im Jahr 1863 kaufte der damalige Obere der der Jesuiten in Schanghai das Grundstück am Südhang des Berges She Shan mit seiner wunderbaren Aussicht auf einen darunter liegenden Bambuswald. Hier entstand zunächst ein Altersheim für die Mitglieder des Jesuitenordens mit einer Kapelle und bald schon begannen auch die Arbeiten für den Bau des Heiligtums. Am 1. März 1868 weihte der damalige Bischof von Schanghai, Adrien Languillat SJ, die Kapelle ein und segnete bei diesem Anlass auch die Statue der Gottesmutter „Hilfe der Christen“, an deren Fest, am 24. Mai Jahr um Jahr immer mehr Pilger die Kapelle mit der Marienstatue besuchten.
Bei einem Angriff der Rebellen der Tai Ping-Armee stieg der Obere der Jesuiten von Schanghai, P.Gu Zhen Sheng auf den Berg und versprach der Gottesmutter: „Wenn die Diözese vom Angriff der Rebellen verschont bleibt, werden wir eine Basilika Bauen und für den besonderen Schutz unserer Lieben Frau danken.“ Der Diözese blieb die Zerstörung erspart. Im September 1870 machte P. Gu sein Versprechen publik: in einer Verlautbarung erklärte er den gläubigen alle Einzelheiten und bat um Spenden für den Bau der Basilika. Am 24. Mai 1871 konnte Bischof Languillat von Schanghai im Beisein von über 6.000 Menschen den Grundstein für die neue Kirche legen, die dank der großzügigen Unterstützung zahlreicher Wohltäter gebaut werden konnte. Seither ist die „Liebe Frau von Sheshan“ die Schutzpatronin der Diözese Schanghai. Jedes Jahr besuchen am 1. und am 24. Mai Gläubige nicht nur aus allen Teilen Chinas sondern aus ganz Asien das Heiligtum.
Auf Bitte von Bischof Languillat gewährte Papst Pius IX. 1874 allen Pilgern, die im Monat Mai als Wallfahrer in das Heiligtum kommen, den Ablass.
In den Bergen bauten die Katholiken 1894 auch die Kirche Zhong Shan (was so viel heißt wie „in den Bergen“) die sie ebenfalls der Gottesmutter widmeten. Später kamen drei weitere Kapellen hinzu, die der Jungfrau Maria, dem heiligen Joseph und dem Heiligen Herzen Jesu gewidmet sind. Auf der Pforte der kleinen Kirche auf halber Höhe ist nach chinesischer Tradition folgende Inschrift zu lesen: „Rest a while by the small chapel half-way up the hill and offer your filial homage. The sanctuary is up at teh mountain top. Climb a few steps more and implore geht mercies of the Mother of God” (Übersetzung aus dem Chinesischen der “Guide to the Catholic Church in China 2004”). Entlang des Weges zum Heiligtum findet man auch 14 Kreuzwegstationen.
Nach verschiedenen Restaurierungs- und Ausbauarbeiten erscheint das Heiligtum “Our Lady Help of Christians” von Sheshan im romanischen Stil. Die Basilika ist 56 Meter lang, 25 Meter breit, 17 Meter hoch. Der Kirchturm ragt 38 Meter in die Höhe. Auf dem Kirchturm befindet sich die Bronzestatue der Gottesmutter. Sie ist 3,87 Meter hoch und wiegt 2 Tonnen. In der Basilika, die die älteste Basilika in Ostasien ist, finden über 3.000 Gläubige Platz. Nach dem Ende der Revolution wurde die Kirche an die katholische Gemeinde zurückgegeben und seither wurde auch die rege Wallfahrtstätigkeit wieder aufgenommen. (NZ) (Fidesdienst, 23/05/2008 - Zeilen, Worte)


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