VATIKAN - Der Papst zum 40. Jubiläum der Enzyklika „Humana vitae“: „Im Licht der neuen wissenschaftlichen Entdeckungen ist ihre Lehre umso aktueller und sie regt die Reflexion über die ihr innewohnenden Wert an“

Montag, 12 Mai 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Der Diener Gottes Paul VI. hat am 25. Juli 1968 die Enzyklika „Humana vitae“ veröffentlicht. Diese Dokument wurde …oft missverstanden und falsch ausgelegt und es hat zu zahlreichen Diskussionen geführt, weil es in den Anfängen einer Widerstandsbewegung veröffentlicht wurde, die das Leben ganzer Generationen kennzeichnete. Vierzig Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika ist nicht nur ihr Lehrinhalt unverändert wahr, sondern es zeigt sich auch die Weitsicht, mit der das Problem behandelt worden ist“, so Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für die Teilnehmer des Kongresses der Päpstlichen Lateran-Universität zum 40. Jahrestag der Veröffentlichung der Enzyklika „Humana vitae“.
Der Papst erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die eheliche Liebe sich nicht vor dem Geschenk des Lebens verschließen sollte: „Das Leben bleibt stets ein unschätzbares Gut; jedes Mal, wenn wir seinem Entstehen beiwohnen, empfinden wir die schöpferische Macht Gottes, die auf den Menschen vertraut und ihn auf diese Weise beruft, die Zukunft mit der Kraft der Hoffnung aufzubauen“. Gestern wie heute ist es die Aufgabe des Lehramtes der Kirche, über die grundlegenden Prinzipien zu reflektieren, die die Ehe und die Fortpflanzung anbelangen, so der Papst, der betonte, dass „die Wahrheit, die in der Enzyklika ‚Humana Vitae’ ausgedrückt wird, unverändert bleibt, Im Gegenteil, gerade im Licht neuer wissenschaftlicher Entdeckungen ist ihre Lehre aktuelle denn je und regt die Reflexion über die ihr innewohnenden Werte an. Das Schlüsselwort für ein konsequentes Verstehen ihrer Inhalte ist die Liebe.“. Mit Bezug auf seine Enzyklika „Deus caritas est“ betonte Papst Benedikt XVI., dass wenn einem Menschen die Einheit zwischen Körper und Seele entzogen wird, „der wert der Person verloren geht und die Gefahr besteht, dass man den Körper als Objekt betrachtet, das gekauft oder verkauft werden kann“. Sodann fuhr er fort: „Wenn die Ausübung der Sexualität sich in eine Droge verwandelt, die den Partner den eigenen Sehnsüchten und Interessen unterwirft, ohne die Zeiten der geliebten Person zu respektieren, dann geht es nicht mehr nur darum das wahre Verständnis von Liebe zu verteidigen, sondern zuallererst die Würde der Person überhaupt. Als Gläubige dürfen wir niemals zulassen, dass die Vorherrschaft der Technologie den Wert der Liebe und die Heiligkeit des Lebens zerstört.“
Indem er an die selbstlose Liebe erinnerte, die bei der göttlichen Schöpfung zum Ausdruck kam, erinnerte Papst Benedikt XVI. daran, dass „der Mann und die Frau durch die eheliche Fruchtbarkeit zur Schöpfung des Vaters beitragen und damit sichtbar machen, dass der Ursprung ihres ehelichen Lebens ein aufrichtiges „Ja“ war, das auf Gegenseitigkeit besteht und in ihr gelebt wird, wenn man dem Leben stets offen gegenübersteht… Das Naturrecht, das die Grundlage der Anerkennung der wahren Gleichheit zwischen Personen und Völkern ist, verdient als Quelle anerkannt zu werden, an der sich auch die Beziehung zwischen den Eheleuten bei ihrer Verantwortung für das Zeugen neuer Kinder inspiriert. Die Weitergabe des Lebens wohnt der Natur inne und ihre Gesetze bleiben als ungeschriebenes Recht, auf das sich alle beziehen sollten erhalten.“ Und er betonte: „Keine mechanische Technik kann den Akt der Liebe zwischen zwei Eheleuten ersetzen, die zwei Eheleute im Zeichen eines größeren Geheimnisses austauschen, dass sie zu Mitwirkenden der Schöpfung macht“.
Abschließenden erinnerte Papst Benedikt XVI. an den Erziehungsnotstand angesichts der traurigen Ereignisse, mit denen junge Menschen heute konfrontieren werden, „deren Reaktion eine falsche Vorstellung vom Geheimnis des Lebens und den mit ihren Gesten verbundenen Risiken unter Beweis stallen“. Deshalb wünschte er sich, dass „man sich ganz besonders der Jugendlichen annimmt, damit sie den wahren Sinn der Liebe lernen und sich durch eine angemessene Erziehung auf die Sexualität vorbereiten, ohne sich von flüchtigen Botschaften abbringen zu lassen, die das Erreichen des Wesens der Wahrheit behindern, um die es hier geht. Sich falsche Vorstellungen von der Liebe zu machen oder sich Illusionen hinzugeben, was die ursprüngliche Verantwortung angeht, die wahrzunehmen man aufgerufen ist, wenn man seine Sexualität ausübt, gereicht einer Gesellschaft nicht zu Ehre, die für sich die Prinzipien von Freiheit und Demokratie in Anspruch nimmt“. Abschließend betonte der Papst, dass „die in der Enzyklika ‚Humana vitae’ enthaltene Lehre nicht einfach ist“, doch „sie entspricht der grundlegenden Struktur aufgrund derer das Leben stets weitergegeben wurde seit der Schöpfung der Welt“. (SL) (Fidesdienst, 12/05/2008 - Zeilen, Worte)


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