VATIKAN - Papst beim Regina-Caeli am Pfingstsonntag: „Lasst uns die Schönheit der Taufe im Heiligen Geist neu entdecken; lasst uns unserer Taufe und unserer Firmung wieder bewusst werden, die eine stets aktuelle Quelle der Gnade sind“; Aufruf zum Dialog im Libanon

Montag, 12 Mai 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Wir feiern heute das Pfingstfest, ein altes jüdisches Fest zum Gedenken an den Bund, den Gott mit seinem Volk auf dem Sinai schloss. Es wurde auch zu einem christlichen Fest, aufgrund dessen, was an diesem Fest, genau 50 Tage nach Ostern geschah“, so Papst Benedikt XVI. beim österlichen Regina-Caeli-Gebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen am 11. Mai.
Indem er an den Abschnitt der Apostelgeschichte erinnerte, der vom Herabkommen des Heiligen Geistes berichtet, „der wie Wind und Feuer“ auf die Apostel herabkam, die daraufhin „in vielen Sprachen die Frohe Botschaft von der Auferstehung Christi“ verkündeten, erklärte der Papst, dass „die ganze Sendung Jesu darauf ausgerichtet war, den Menschen den Geist Gottes zu schenken …Die wurde durch seine Verherrlichung, d. h. durch seinen Tod und seine Auferstehung möglich: so konnte sich der Geist im Überfluss ergießen“.
Pfingsten sei „die Krönung der ganzen Sendung Jesu“, so der Papst weiter und „auf besondere Weise eine Taufe der Kirche, die ihre universale Sendung beginnt … Durch diese Taufe des Geistes wurde die persönliche und die gemeinschaftliche Dimension unzertrennlich, das „ich“ und das „wir“ der Kirche. Der Geist weiht die Person und macht sie gleichsam zu einem lebendigen Glied des mystischen Leibes Christi, Teil der Sendung des Zeugnisses seiner Liebe. Und dies wird durch die Sakramente der christlichen Initiation umgesetzt: die Taufe und die Firmung“. Wie bereits in seiner Botschaft zum bevorstehenden Weltjungendtag forderte der Papst auch an Pfingsten alle dazu auf: „Lasst uns, liebe Brüder und Schwestern, die Schönheit der Taufe im Heiligen Geist neu entdecken; lasst uns unserer Taufe und unserer Firmung wieder bewusst werden, die eine stets aktuelle Quelle der Gnade sind“. Sodann bat er die Jungfrau Maria darum, dass sie erwirken möge, dass „die Kirche auch heute ein neues Pfingsten erlebe, das allen und insbesondere den Jugendlichen, die Freude am Erleben und am Bezeugen des Evangeliums einflößen möge.“
Im Anschluss an das Mariengebet, rief der Papst zum Dialog im Libanon auf: „Ich habe in den vergangenen Tagen mit tiefer Sorge die Situation im Libanon beobachtet, wo dem politischen Stillstand erst verbale Gewalt und dann gewaltsame Auseinandersetzungen mit vielen Toten und Verletzten folgten. Auch wenn sich die Spannung in den letzten Stunden löste, so halte ich es heute für meine Pflicht, die Libanesen dazu aufzufordern, jede Logik aggressiver Gegenpositionen aufzugeben, die ihrem geliebten Land nicht wieder gut zu machende Schäden zufügt. „Der Dialog, das gegenseitige Verständnis und die Suche nach einem vernünftigen Kompromiss sind der einzige Ausweg, der dem Libanon seine Institutionen und dem Volk die nötige Sicherheit für einen würdigen Alltag und die Hoffnung auf Morgen zurückgeben kann.“ Benedikt XVI. sprach seine Hoffnung aus, dass die Libanesen auf die Fürsprache der Muttergottes des Libanon, die in Harissa über Beirut thront, auf ihre Berufung mutig zu antworten wissen. Ihre Berufung, „für den Nahen Osten und die ganze Welt ein lebendes Beispiel für das friedliche und konstruktive Zusammenleben der Völker zu sein“, so Benedikt XVI. Er forderte alle Gläubigen dazu auf, für den Heiligen Geist der "Einheit und der Einigkeit" zu beten, der die Menschen zum Frieden und zur Versöhnung führe: „Die unterschiedlichen Gemeinschaften, die den Libanon zusammensetzen - daran erinnert auch das post-synodale Schreiben „Eine neue Hoffnung für den Libanon“ (vgl. Nr. 1) - sind zur gleichen Zeit ‚Reichtum, Ureigenheit und eine Schwierigkeit. Aber den Libanon leben zu lassen, ist die gemeinsame Aufgabe aller seiner Bewohner.“ (SL) (Fidesdienst, 12/05/2008 - 45 Zeilen, 594 Worte)


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