Afrika/Zentralafrikanische Republik - Positive Reaktion auf den gemeinsamen Hirtenbrief der Bischöfe, die das Klima der Unsicherheit und der Gewalt denunzieren

Mittwoch, 21 Januar 2004

Bangui (Fidesdienst) – „Wir haben zahlreiche positive Reaktionen erhalten: der jüngste Hirtenbrief der Bischöfe wurde sowohl von der Regierung als auch von der Bevölkerung begrüßt“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Bangui. Die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik hatten vor kurzem in einem gemeinsamen Hirtenwort das im Land herrschende Klima der Gewalt und der Unsicherheit beklagt. „Die katholische Kirche wird von den Behörden und von den Bürgern sehr geschätzt“, so die Beobachter, „deshalb hört man genau hin, wenn die Bischöfe ihre Meinung zu so wichtigen Dingen äußern.“
Die Bischöfe hatten ihre Erklärung zum Abschluss der Vollversammlung der Bischofskonferenz formuliert, die vom 2. bis 11. Januar in Bangui stattgefunden hatte. In ihrem Dokument klagen die Bischöfe darüber, dass „in den Städten, auf den Straßen und auf dem Land bewaffnete Männer in Kampfkleidung bestimmen, was Gesetz ist“.
Die Zentralafrikanische Republik versucht seit der Machtübernahme von Staatspräsident Bozizé mühsam einen Weg aus der Instabilität zu finden, zu der es durch den Bürgerkrieg gegen den ehemaligen Präsidenten Ange-Felix Patassé gekommen war. Dabei betonen die Bischöfe, dass sie „wie alle dachten, die Gewalt, die in der Zeit während der Ereignisse, die dem Machtwechsel vorausgingen, verübt wurde, langsam ein Ende nehmen würde. Doch leider müssen wir weiterhin jeden Tag mit Belästigungen, wenn nicht sogar mit Gefahren rechnen“.
Nach Ansicht der Beobachter „wollten die Bischöfe mit dieser Botschaft das Bemühen der Regierung um die Wiederherstellung der Ordnung im Land unterstützen“. „Es handelt sich um einen langen Prozess, da weite Teile der Zentralafrikanischen Republik noch nicht von der Regierung kontrolliert werden. Die Sicherheitslage ist zwar in den großen Städten ziemlich gut, doch kleinere Städte und ländliche Gebiete befinden sich in der Gewalt plündernder Banden“.
Infolge der Auflösung der Rebellengruppen, gibt es im Land heute viele arbeitslose Männer, die Waffen besitzen und sich zu Banden zusammenschließen. Außerdem agieren in der Zentralafrikanischen Republik auch kriminelle Banden aus dem Sudan und aus dem Tschad, was die Stabilisierung der Lage zusätzlich gefährdet.
(LM) (Fidesdienst, 21/1/2004 – 29 Zeilen, 336 Worte)
Wortlaut des Hirtenworts in Französisch
http://www.fides.org/fra/vita_chiesa/vescovi_cafrica210104.html


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