ASIEN - Steigende Nahrungsmittelpreise: Der „stille Tsunami“ kann nicht durch die Einführung von Handelsbarrieren eingedämmt werden

Mittwoch, 23 April 2008

Manila (Fidesdienst) - Der „stille Tsunami“, der vom Anstieg für Lebensmittelpreise ausgelöst wurde, und von dem rund 100 Millionen Menschen betroffen sind, muss gestoppt werden: diesen Appell lanciert das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. (WFP), das damit angesichts der größten Lebensmittelkrise seit Bestehen der Einrichtung, der Position der Asiatischen Entwicklungsbank (BAS) eine Stimme verleiht. Rajat Nag, der BAS-Generaldirektor betonte, dass die Lebensmittelproduktion in Asien und weltweit zwar ausreiche, man müsse jedoch dafür sorgen, dass auch Menschen in armen Regionen satt werden. Unterdessen blockieren oder rationalisieren asiatische Regierungen die Exporte und zeigen damit eine übertriebene Reaktion.
Die ärmsten Völker Asiens und Afrikas befinden sich aus verschiedenen Gründen in einer Lebensmittelkrise: die bewirtschafteten Gebiete gehen zurück, ungünstige klimatische Verhältnisse führen zu schlechten Ernten, Getreide wird für die Treibstoffherstellung verwendet.
„Die Zeit der Nahrungsmittel zu niedrigen Preisen scheint zu Ende zu sein“, so Rajat Nag. Der Preis für Reis aus Thailand, dem weltweit größten Reisexportland, hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Nag forderte die asiatischen Länder unterdessen auf, die Reisausfuhr nicht einzuschränken und schlug Steuererleichterungen für ärmere Bevölkerungsschichten vor.
Indien und Vietnam haben den Reisexport bereits eingeschränkt und hoffen damit den Preisanstieg im eigenen Land vermeiden zu können, doch sie fördern damit Verteuerungen in anderen Ländern. In diesem Zusammenhang betonte, der BAS-Generaldirektor, dass Handelsbarrieren und protektionistische Maßnahmen nicht zur Lösung der Krise beitragen.
Die Asiatische Entwicklungsbank wurde 1966 gegründet und hat heute 67 Mitgliedsstaaten. Hauptsitz ist Manila. (PA) (Fidesdienst, 23/04/2007 - 26 Zeilen, 248 Worte)


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