AFRIKA/BURUNDI - Weitere Bombenangriffe in Bujumbura: Nuntiatur beschädigt

Mittwoch, 23 April 2008

Bujumbura (Fidesdienst) - „Es gibt weder Tote noch Verletzte und die materiellen Schäden sind begrenzt“, so Mitarbeiter der Apostolischen Nuntiatur in Bujumbura in einem Kommentar zu den jüngsten Bombenagriffen in Bujumbura, bei denen auch die Nuntiatur von den Geschützen der Rebellen getroffen wurden, die auf den Hügeln über der burundischen Hauptstadt positioniert sind.
„Gegen 21.30 Uhr flog am Abend des 22. April ein Geschoss in den Innenhof der Nuntiatur. Zum Glück hielt sich in der diplomatischen Niederlassung niemand auf: der Apostolische Nuntius, Erzbischof Paul Richard Gallagher ist im Urlaub und der Sekretär der Nuntiatur war unterwegs“, so der Mitarbeiter der Nuntiatur im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Wir sind noch dabei, den Umfang des Schadens zu schätzen: es gingen Fenster zu Bruch, doch auf den ersten Blick scheint es keine größeren Schäden gegeben zu haben“.
„Wir glauben nicht, dass die Rebellen die Nuntiatur absichtlich treffen wollten. Wahrscheinlich war die Residenz des Präsidenten das Ziel, die sich in der Nähe der diplomatischen Niederlassung befindet. Das Präsidentenamt ist hingegen rund einen Kilometer entfernt“, so unser Gesprächspartner weiter.
Die jüngsten Bombenangriffe auf Bujumbura am 22. April dauerten bis Mitternacht. Die Rebellen starteten die Offensive bereits in der vergangenen Woche (vgl. Fidesdienst vom 18/04/2008). Bei den Gefechten in der Umgebung der Hauptstadt und in den vier Provinzen im Westen des Landes kamen bisher rund 30 Menschen ums Leben.
Die burundischen Streitkräfte nahmen unterdessen Postationen der Rebellen in der Umgebung von Rukoko an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo, rund 20 Kilometer von Bujumbura entfernt, unter Beschuss.
Bei den ersten Offensiven gegen die Hauptstadt wurde das Feuer gegen die Residenz des Oppositionsführers Leonard Nyangoma eröffnet. In einer Verlautbarung, die von der Lokalpresse veröffentlicht wurde, fordert Nyangoma von der Regierung eine Untersuchung im Zusammenhang mit dieser Episode und vermutet, dass es sich auch um ein Einschüchterungsmanöver gegen die Opposition handeln könnte. In diesem Zusammenhang verurteilt der Oppositionsführer jede Form von Gewalt, damit die Vernunft wieder die Oberhand gewinnt und eine Regionalisierung oder Ethnisierung des Konflikts vermieden werden kann. (LM) (Fidesdienst, 23/04/2008 - 30 Zeilen, 336 Worte)


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