VATIKAN - XXVIII. Vollversammlung des Päpstlichen Rates „Cor Unum“

Freitag, 29 Februar 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Vom 28. Februar bis 1. März tagt in Rom die XXVIII. Vollversammlung des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ zum Thema: „Menschliche und geistliche Eigenschaften der Mitarbeiter katholischer karitativer Einrichtungen“. Im Mittelpunkt der Beratungen steht die Enzyklika „Deus caritas est“ und eine Analyse des Wandels der Tätigkeit der karitativen Einrichtungen der Kirche. Besonderer Schwerpunkt ist die ganzheitliche und fortwährende Ausbildung der Verantwortlichen und Mitarbeiter der verschiedenen karitativen Einrichtungen.
In seiner Eröffnungsrede zu den Versammlungsarbeiten erläutert der Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, Kardinal Paul Josef Cordes, das Thema: „Bis vor hundert Jahren arbeiteten vor allem Ordensleute in den karitativen Organismen der Kirche, die damit eine spezifische Aufgabe des eigenen Ordensinstitutes erfüllten. Auch in den Missionen war die Zahl der Priester und Ordensleute groß und durch sie war, auch für alle sichtbar, die Identifikation mit der Kirche gewährleistet“. Heute sei dies nicht mehr so und in katholischen Hilfswerke seien mehrheitlich Laien tätig und die Einrichtungen selbst seien manchmal mit kirchlichen Einrichtungen nur noch assoziiert und manchmal sogar ganz von ihnen unabhängig. Viele Mitarbeiter seien nur noch unter operativen Gesichtspunkten und als Lohnempfänger in solchen Einrichtungen tätig, mit denen sie nicht immer religiöse oder auch ethische Grundsätze teilten. Deshalb stelle sich angesichts eines solchen Wandels „die Frage des Glaubens unserer Mitarbeiter“. Auch Papst Benedikt XVI. habe in seiner Enzyklika „Deus caritas est“ (Nr. 31-39) einige Eigenschaften erwähnt, die Männer und Frauen kennzeichnen sollten, die in katholischen Einrichtungen tätig sind. „Nun geht es darum“, so Kardinal Cordes abschließend, „demütig und realistisch die Notwendigkeit der Pflege des Geistes derer anzuerkennen, die für uns tätig sind- die Herzensbildung, wie Papst Benedikt XVI. es nennt.“
Außer dem Sekretär des Päpstlichen Rates, Mgr. Karel Kasteel, ergreifen verschiedene andere Kardinäle und Bischöfe stellvertretend für die wichtigsten karitativen Einrichtungen der Kirche das Wort. Die Union der Ordensoberen der Institute des Geweihten Lebens ist durch den Generaloberen des Don-Orione-Werks, Don Flavio Peloso, vertreten. Er erinnert an die Erfahrung zahlreicher Orden, die sich dem Apostolat der Nächstenliebe widmen und betonte dabei „das Schwinden des mystischen, evangelischen und kirchlichen Inhalts der Solidarität ist mehr zu fürchten als der Mangel an finanziellen Mitteln. Solidarität und menschliche Förderung müssen auf eine Weise verstanden und organisiert werden, dass sie gleichsam die drei Zeile der Dynamik der christlichen Caritas erreichen, wie sie der Papst auch in seiner Enzyklika erläutert: 1) der Dienst an Christus unter den Armen (Mystik); 2) Der Dienst an den Armen in Christus (Diakonie) und 3) der Dienst an den an Christus Armen (Evangelisierung). Nur so wird man von den Werken der Liebe zur Liebe der Werke gelangen können.“
Am 29. Februar werden die Versammlungsteilnehmer von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen. Am 1. März steht die Formulierung von Dokumenten und Vorschlägen zur Bildungsarbeit in Arbeitsgruppen mit anschließender gemeinsamer Diskussion auf dem Programm. (SL) (Fidesdienst, 29/02/2008 - 42 Zeilen, 468 Worte)


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