ASIEN/INDIEN - Mit Gebet und Einheit tritt die katholische Glaubensgemeinschaft anti-christlichen Attacken entgegen

Montag, 25 Februar 2008

New Delhi (Fidesdienst) - In den vergangenen Monaten kam es in ganz Indien immer wieder zu Gewalt gegen Personen und Einrichtungen der katholischen Kirche: darauf reagiert die katholische Glaubensgemeinschaft eine besseren Koordinierung ihrer Dienste im sozialen und zivilen Bereich, mit dem Gebet für Frieden und Gewaltlosigkeit, mit ökumenischer Einheit unter den Christen der verschiedenen Konfessionen, mit Dialog und Zusammenarbeit mit den anderen Religionsgemeinschaften.
Vor dem Hintergrund jüngster Übergriffe auf katholische Gemeinden im indischen Unionsstaat Orissa befassten sich die indischen Bischöfe bei ihrer Vollversammlung auch damit, welche Haltung katholische Gläubige im Hinblick auf Hass-Kampagnen extremistischer Minderheiten einnehmen sollen, die oft zu Missbrauch und Gewalt gegen Christen führen.
Die Bischöfe brachten einstimmig ihre Solidarität mit den Opfern der Gewalt zum Ausdruck und versprachen Rechtsberatung und Unterstützung beim Wiederaufbau von Kirchen und Wohnungen in Orissa. Kardinal Telesphore Toppo, der die betroffenen Gebiete erst einen Monat nach den Ereignissen besuchen konnte (weil die Behörden in den vergangenen Wochen die Erlaubnis nicht erteilt hatten) bezeichnete die Situation vor Ort als „diabolisch“. Augenzeugen berichteten von Verwüstungen durch Extremisten, gegen die keinerlei rechtliche Schritte unternommen wurden, während die Betroffenen untätig zuschauen mussten.
Die Bischöfe befürchten, dass es zu ähnlichen Episoden der Gewalt auch in anderen Staaten der indischen Union kommen könnte. Hinduistische Extremisten legitimieren ihre Gewalt mit der Gefahr, die angeblich von Muslimen und Christen ausgeht.
Bischof Raphael Cheenath von Cuttack-Bhubaneswar (die am meisten betroffene Diözese in Orissa) bat die Kirche um Einheit und um eine einstimmige und konkrete Reaktion. Insbesondere müsse man im Zusammenhang mit der Gewalt gegen Christen oder Menschenrechtsverstößen unter denen christliche Bürger leiden, bei den zuständigen Behörden auf allen Ebenen Beschwerde einlegen.
Die Bischofskonferenz wird dazu einen Aktionsplan formulieren, in dessen Rahmen vor allem Aufklärungskampagnen unter Christen und Nichtchristen auf den Weg gebracht werden sollen. Dazu möchte man auch die Präsenz in den Medien fördern und offizielle Dokumente bei den zuständigen Behörden vorlegen. Außerdem soll die Tätigkeit mit anderen christlichen Kirchen und mit einheimischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen koordiniert werden. (PA) (Fidesdienst, 25/02/2008 - 33 Zeilen, 363 Worte)


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