OZEANIEN/AUSTRALIEN - „Ein prophetischer Moment für die Geschichte unseres Landes“: Bischöfe, katholische Bewegungen und Gläubige begrüßen die Bitte der Regierung um Vergebung bei den australischen Ureinwohnern

Donnerstag, 14 Februar 2008

Sydney (Fidesdienst) - Am Tag nach der feierlichen „formellen Entschuldigung“ der australischen Regierung bei den Ureinwohnern des Landes, den Aborigines, insbesondere für das Phänomen der „gestohlenen Generation“ herrscht in den katholischen Kreisen Australiens große Freude. Die Geste wurde auf allen Ebenen begrüßt und wird als Vorzeichen für eine zukünftige Versöhnung betrachtet.
Im Namen der Bischofskonferenz bezeichnete deren Vorsitzender, Erzbischof Philip Wilson, das Ereignis als „einen prophetischen Moment für die Geschichte des Landes“, die der Hoffnung auf eine bessere Zukunft neue Pforten öffne. „Heute erinnern wir an unsere Erklärung aus dem Jahr 1998, in der wir als Kirche die Opfer der Politik, die Familien auseinander riss und zu viel Schmerz und Leid führte im Hinblick auf die Rolle, die wir selbst dabei eventuell gespielt haben, um Vergebung baten“, so der Erzbischof. „Heute“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter, „möchten wir unsere Engagement dafür bekräftigen, dass der Prozesse der Heilung zum Wohl der Opfer einer ungerechten Politik in der Vergangenheit fortgesetzt wird, indem wir die Bedürfnisse der indigenen Völker unterstützen und weiterhin eine nationale Aussöhnung fördern“.
Der Rat der katholischen Priester betonte, man sei mit den von den Bischöfen geäußerten Empfindungen vollkommen im Einklang und schließe sich dem Chor des Lobes für die mutige Geste der Regierung an. Der Vorsitzende des Rates, Pfarrer Ian McGinnity, erinnerte an das Leid, das das viele Aborigines in der Vergangenheit erfahren mussten und betonte, dass sich heute viele katholische Priester an vorderster Front für Bildung und Entwicklung in Aborigines-Gemeinden einsetzen: „Wir möchten das Wohlergehen der australischen Ureinwohner in Zusammenarbeit mit allen Menschen guten Willens fördern“ und damit zum Aufbau einer „leuchtenden Zukunft für alle Australier beitragen“.
Der Bischofsvikar für Gerechtigkeit und Soziales der Erzdiözese Melbourne, Mgr. Christopher Prose, bekräftigt: „Diese Bitte um Vergebung ist ein großer Fortschritt auf dem langen Weg der Genesung und der Versöhnung. Unsere Diözese steht weiterhin an der Seite unserer Brüder und Schwestern aus dem Volk der Aborigines“.
Organisationen, in denen sich katholische Ordensleute zusammenschließen, sowie die katholische Laienverbände in Australien forderten die Regierung unterdessen auf, auf dem nun angetretenen Weg voran zu schreiten und Projekte für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Aborigines-Gemeinden zu finanzieren und zu verwirklichen, damit das Wohlergehen dieser Bevölkerungsteile wächst und ihre Integration in die australische Gesellschaft tatsächlich stattfindet. (PA) (Fidesdienst, 14/02/2008 - 36 Zeilen, 396 Worte)


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