WISSENSCHAFT UND MEDIZIN - Unterernährung schwächt das Immunsystem von Kindern und macht sie anfälliger für Lungeninfektionen, Durchfallkrankheiten, Malaria, Masern und Aids

Freitag, 25 Januar 2008

London (Fidesdienst) - In einem von der medizinischen Fachzeitschrift „Lancet“ veröffentlichten Beitrag wird darauf hingewiesen, dass die Ernährung „ein auf verheerende Weise vernachlässigter Aspekt bei der Gesundheit von Mutter und Kind“ ist.
Zu den verschiedenen Initiativen der Vereinigung „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) gehört deshalb auch die Verteilung von gebrauchsfertigen therapeutischen Lebensmitteln (Ready to Use Therapeutic Food - RUTF) für unterernährte Kinder. Die Ärzte haben festgestellt, dass Unterernährung das Immunsystem von Kindern schwächt und sie anfälliger für Lungeninfektionen, Durchfallkrankheiten, Malaria, Masern und Aids macht.
Seit 2000 behandeln die Ärzte von MSF Kinder in verschiedenen Ländern mit RUFT-Lebensmitteln in verschieden Ländern in Afrika und Asien, einschließlich Afghanistan, Angola, Burundi, Äthiopien, Niger und Sudan. Die Verteilung in Krankenstationen und bei Hausbesuchen erzielte mehr Erfolge als die traditionelle Behandlung in Krankenhäusern.
Die Ergebnisse wurden sorgfältig überwacht und insbesondere in Maradi (Niger), wo tausende Patienten seit 2001 betreut wurden. 2007 wurden über 22.000 unterernährte Kinder behandelt, von denen 84% geheilt werden konnten. Die Sterblichkeitsrate ging auf unter 3% zurück.
Ernährungsprogramme in Krankenstation werden erfolgreich auch mit Unterstützung des jeweiligen Gesundheitsministeriums in Äthiopien, Malawi und Niger durchgeführt. Doch trotz der Empfehlung von RUFT-Lebensmitteln bei der Durchführung von Ernährungsprogrammen seitens der Vereinten Nationen können nur 3% aller unterernährten Kinder mit solchen lebensrettenden Nahrungsmitteln versorgt werden. (AP) (Fidesdienst, 25/01/2008 - Zeilen, Worte)


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