AFRIKA/KENIA - „Wir müssen Gewalt und Lügen ablehnen und wünschen den Dialog zum Aufbau einer Kultur der Liebe“: Hirtenbrief der Bischöfe Kenias zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen

Mittwoch, 19 Dezember 2007

Nairobi (Fidesdienst) - „Aufrichtige Nächstenliebe ist der wirkliche Zusammenhalt eines Landes. Aus diesem Grund müssen wir jede Art von Führungskraft ablehnen, die Hass predigt oder Politiken unterstützt, die zu Spaltung führen“, so die Bischöfe Kenias in ihrem Hirtenbrief „Liebe Gott und deinen Nächsten“ zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am 27. Dezember.
In ihrem Dokument führen die Bischöfe Kriterien auf, die bei der Beurteilung der Inhalte der Programme der Kandidaten zugrunde gelegt werden sollen: Achtung des Lebens (keine Abtreibungen, keine Euthanasie, keine Todesstrafe); Anerkennung der zentralen Bedeutung der Familie in der Gesellschaft; Förderung des Gemeinwohls und Bekämpfung von Korruption; Schutz der Armen und Schwachen, Garantie von Sicherheit und Einhaltung der Gesetze; Förderung der Arbeit und des wirtschaftlichen Fortschritts; Schutz der Umwelt und Zugang zu Wasser, Lebensmitteln, Bildungs- und Gesundheitswesen für alle Bürger; Förderung der Kultur des Friedens; Einleitung einer Agrarreform.
Die Bischöfe fordern mit Blick auf die Wahlen auch die Medien des Landes auf, „eine positive und konstruktive Rolle zu spielen und die Wahrheit zu vermitteln“. „Sie müssen die Menschen über ihre Rechte und Pflichten im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen aufklären“, so die Bischöfe wörtlich. Sie bezeichnen eine solche Aufklärung als besonders wichtig für das Wachstum der Demokratie und die Vorbeugung gegen illegale Praktiken, wie den Kauf und Verkauf von Stimmen.
„Wir bitten die Katholiken und alle Menschen guten Willens darum, den Dialog für die Verbesserung der Lebensbedingungen jedes Einzelnen zu nutzen. Damit appellieren wir an alle mit der Bitte um Engagement für den Aufbau einer Kultur des Friedens“, so die Bischöfe abschließend.
Auf die Inhalte des Dokuments wies der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Kenia und Erzbischof von Nairobi, Kardinal John Njue, am Rande eines Treffens hin, an dem Religionsverterter, Parlamentarier und Präsidentschaftskandidaten teilnahmen. Bei dem Treffen befassten sich die Teilnehmer auch mit der Gewalt im Vorfeld der Wahl (vgl. Fidesdienst, 3. Dezember 2007). Kardinal Njue appellierte an die Politiker mit der Bitte, in ihren Reden nicht zu Hass und Gewalt aufzurufen. (LM) (Fidesdienst, 19/12/2007 - Zeilen, Worte)


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