AFRIKA - Gipfel zur Krise in der Region der Afrikanischen Großen Seen eröffnet; Kongolesische Presse lobt das Engagement der USA für den Frieden

Mittwoch, 5 Dezember 2007

Kinshasa (Fidesdienst) - „Der amerikanische Frieden“, „Nkunda fordert Bush heraus: Totaler Krieg im Nordkivu“, lauten die Titel der kongolesischen Presse zum Gipfeltreffen in Addis Abeba (Äthiopien), dessen Teilnehmer sich mit der Krise in der Region der Afrikanischen Großen Seen befassen, und zu den militärischen Operationen der kongolesischen Armee gegen den Rebellenanführer Laurent Nkunda im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
An dem Gipfeltreffen, das am 5. Dezember in Africa Hall beginnt, wo 1964 die Organisation der Afrikanische Union (der Vorläufer der heutigen Afrikanischen Union) gegründet wurde, nehmen vier afrikanische Staatschefs teil: Joseph Kabila (Demokratische Republik Kongo), Yoweri Museveni (Uganda), Paul Kagame (Ruanda) und Pierrre Nkurunzinza (Burundi). Anwesend ist auch die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice.
Die kongolesische Presse weist vor allem darauf hin, dass Washington durch die Veranstaltung eines gemeinsamen Gipfeltreffens der vier afrikanischen Staatschefs zu verstehen gibt, dass die Lösung der Krise in der Region der Afrikanischen Großen Seen zu den eigenen Prioritäten gehört.
Zwei Gründe führen die Regierung der Vereinigten Staaten dazu, in dieser nunmehr schon Jahrzehnte dauernde Krise einzugreifen: zum einen der Wille einer strategischen Positionierung in einer Region die Gefahr läuft, langfristig zu einem Faktor der Instabilität zu werden, nicht zuletzt im Hinblick auf den benachbarten Krisenherd Somalia, und zum anderen der Wunsch der Bush-Regierung, die eigene Amtszeit mit einer Reihe von diplomatischen Erfolgen zu beenden.
Die langfristigen Pläne der Vereinigten Staaten (vgl. Fidesdienst vom 3. Dezember 2007) sehen deshalb auch die Beseitigung der so genannten „negativen Kräfte“, d.h. der in der Region zwischen der Demokratischen Republik Kongo, Ruanda, Burundi und Uganda agierenden Guerillagruppen, vor. Insbesondere geht es dabei um ehemalige Mitglieder der ruandischen Milizen, die für den Völkermord des Jahres 1994 verantwortlich waren. Kongo und Ruanda haben im November in Nairobi (Kenia) mit Unterstützung der USA Vereinbarungen unterzeichnet, die die Grenzsicherheit fördern sollen und die Entwaffnung der ruandischen Guerillakämpfer vorsehen. Kinshasa erhielt dafür freie Hand beim Vorgehen gegen die Rebellen unter General Nkunda, denen die USA zunächst die Möglichkeit eines Exilaufenthalts angeboten hatte.
Nkunda scheint sich unterdessen nicht ergeben zu wollen und im Nordkivu herrscht deshalb ein offener Krieg zwischen den Truppen des Rebellenanführers und der kongolesischen Armee. Die Rebellen haben unterdessen bereits die Dörfer Kikuku und Nyanzale (rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Goma entfernt) eingenommen, woraufhin rund 40.000 Zivilisten ihre Wohnungen verlassen mussten. (LM) (Fidesdienst, 05/12/2007 - 36 Zeilen, 398 Worte)


Teilen: