ASIEN/PAKISTAN - Appell der Pakistanischen Bischofskonferenz: Bischöfe fordern Ende des Ausnahmezustands, Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung, Freilassung politischer Häftlinge

Dienstag, 27 November 2007

Lahore (Fidesdienst) - Fast einen Monate nach der Ausrufung des Ausnahmezustands durch den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf am 3. November veröffentlicht die Bischofskonferenz des Landes einen Appell an die Nation, in der sie die Regierung um die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung und der Freiheit der Bürger bittet.
Die Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, trägt die Unterschrift des Vorsitzenden der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore, und des Generalsekretärs, Bischof Anthony Lobo von Islamabad-Rawalpindi.
Die Bischöfe äußern sich im Namen von 1,5 Millionen katholischen pakistanischen Staatsbürgern, die sich in Bildungseinrichtungen, Schulen, Krankenhäusern und Sozialdiensten in den Dienst des Landes stallen. Die Katholiken betrachten die Lage im Land mit großer Sorge und äußern ihre „Bestürzung“, dabei verurteilen sie „den Übergriff auf die Gesellschaft, die ganz einfach die eigene Gewissensfreiheit und die eigene Meinungsfreiheit ausübte“. Im Text heißt es wörtlich, „dies ist wirklich ein schlechtes Zeichen für das Land“. Die Bischöfe fordern die Gläubigen in diesem Sinn zum Gebet für eine friedliche Zukunft auf.
In ihrem Appell formulieren die Bischöfe präzise Forderungen: die Wiederherstellung der Grundrechte und in diesem Sinne die Beendigung des Ausnahmezustands und die Rückkehr zu den von der Verfassung geregelten Rechten; die Rückkehr zu einem unabhängigen Justizsystem als Grundlage für die Demokratie und die Freilassung der inhaftierten Richter; Pressefreiheit; die Freilassung aller politischen Häftlinge, einschließlich der inhaftierten Anwälte, Studenten und Menschenrechtskämpfer.
Außerdem bitten die Bischöfe um die Schaffung einer unabhängigen Wahlkommission mit Blick auf die im Januar geplanten Wahlen. Außerdem bitten sie darum, dass sie die Bürger des Landes im Rahmen des freien demokratischen Dialektik im Vorfeld der Wahl auf die öffentliche Meinung Einfluss zu nehmen.
Dies werde dazu dienen, ein Land aufzubauen, in dem sozialer Frieden, Harmonie unter den verschiedenen Religionen und Wohlstand für alle herrscht. (PA) (Fidesdienst, 27/11/2007 - 29 Zeilen, 303 Worte)


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