ASIEN/HONGKONG - KATHOLIKEN ZUM WAHLSIEG DER DEMOKRATISCHE PARTEI: „DIE BÜRGER SOLLTEN DIE DEMOKRATIE BEWAHREN UND DIE PRINZIPIEN DER KIRCHLICHEN SOZIALLEHRE UMSETZEN“

Dienstag, 25 November 2003

Hongkong (Fidesdienst) – Beobachter aus katholischen Kreisen bezeichneten das Wahlergabnis als „historisch“: die Demokratische Partei hat die letzten Komunalwahlen der Sonderverwaltungsregion Hongkong am 23. November gewonnen. Wie Beobachter aus kirchlichen Kreisen gegenüber dem Fidesdienst bekräftigen, „hat damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Insel begonnen. Dies ist ein bedeutender Beweis, der zeigt wir wichtig die Demonatration vom 1. Juli dieses Jahes war, als die Menschen auf die Straßen gingen, um gegen ein Dekret zu protestieren, das die Freiheit der Bürger einschränken sollte. Die Einwohner von Hongkong wollen die Früchte der Demokratie bewahren, die sie mit Mut und Ausdauer erobert haben.“
Über eine Million Bürger (rund 44% der insgesamt 2,4 Wahlberechtigten) haben ihre Stimme abgegeben und die 400 Volksvertreter gewählt, die in den 18 Verwaltungsbezirken der Inse für die kommenden vier Jahre ihren Dienst tun werden. Auch die Wahlbeteiligung stellte einen Rekord in der Geschichte Hongkongs dar.
Nach offiziellen Angaben hat die Demokratische Partei 95% der 120 Sitze, für die sie Kandidaten aufgestellt hate bekommen, während die regierungsnahe Partei Democratic Alliance for Betterment of Hongkong nur 62 der 206 Sitze erhielt, für die sie sich beworben hatte. Rund 100 Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Regierungschef direkt ernannt. Die Niederlage der regierungsnahen Partei rührt wahrscheinlich daher, dass sie das vom Exekutiv-Verwalter vorgeschlagene Gesetz zur Nationalen Sicherheit befürwortet hatte.
Die Kirche in Honkong hat das demokratische Geschehen auf der Insel stets mit großem Interesse verfolgt und sich dabei mit außergewöhnlichem Mut und solidarischem Empfinden engagiert. Vor den Wahlen waren die Gläubigen in einem Leitartikel der Diözesanzeitschrift „Kun Kao Pao“ zur Wahlbetieligung aufgefordert worden.
In dem Leitartikel war auch die Position der Kirche anhand eines Zitats von Papst Johannes Paul II. erläutert worden: „Die Kirche schätzt das demokratische System, da es die Teilnahme der Bürger an politischen Entscheidungen ermöglicht und damti den Regierten die Möglichkeit gibt, die Regierenden zu wählen, zu kontrollieren und auf friedliche Weise abzusetzen, wo dies angemessen erscheint. Sie kann deshalb die Bildung von kleinen Regierungsgruppen nicht begrüssen, die sich für eigene Interessen oder zu ideologischen Zwecken einsetzen und die Staatsmacht mißbrauchen. (vgl. Centesimus Annus, 46)“.
An den einzelnen Bürger wandte sich der Autor mit folgenden Worten: „Damit das mühsam errungene demokratische System erhalten bleibt, damit das Recht auf Freiheit und Gleichheit geschützt wird, damit eine gerechte und harmonische Gesellschaft entstehen kann, ist deine Stimme ausschlaggebend. Wir ermutigen die Gläubigen die Soziallehre der Kirche zu befolgen: damit das Reich Christi in der Welt aufgebaut werden kann, haben wir die Pflicht unserem christlichen Gewissen zu folgen und aktiv an Wahlen teilzunehmen“.
(Fidesdienst, 25/11/2003 – 42 Zeilen, 443 Worte)


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