AFRIKA/SÜDAFRIKA - Die länderübergreifende Vernetzung der afrikanischen Eisenbahnlinien steht im Mittelpunkt eines Kongresses in Südafrika

Freitag, 23 November 2007

Johannesburg (Fidesdienst) - Die Verantwortlichen der afrikanischen Eisenbahnnetze treffen sich in Midrand, in der Nähe von Johannesburg (Südafrika), um über die Entwicklung eines kontinentalen Eisenbahnnetzes zu beraten.
Die meisten Eisenbahnlinien Afrikas entstanden während der Kolonialzeit. Hauptziel der von den Kolonialherrschern gebauten Eisenbahnlinien war der Transport von Bodenschätzen aus dem jeweiligen Landesinneren an die Künsten, weshalb es bisher auch keine Vernetzung zwischen den verschiedenen Eisenbahnlinien gibt. Deshalb existieren zwar viele isolierte Eisenbahnnetze, die jedoch nicht miteinander verbunden sind.
Die Konferenz in Midrand tagt unter dem Motto: „Vernetzung und komplementäre Nutzung der afrikanischen Eisenbahnlinien“. Zu den wichtigsten Projekten der Vernetzung der afrikanischen Eisenbahnlinien gehört „Africarail“ (www.afrikarail.com), das den Bau einer neuen zweispurigen Linien zur Vernetzung der bereits bestehenden Linien in Benin, Burkina Faso, Niger und Togo vorsieht und rund 1.300 Kilometer lang sein soll. Später soll Africarail mit der libyschen Eisenbahn vernetzt werden und das neue Netz auf rund 2.000 Kilometer verlängern. Das Projekt soll rund 2 Milliarden Dollar kosten. Das Projekt wird von der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen, der Afrikanische Union, der Union der Afrikanischen Bahnen, die Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Länder sowie die Afrikanische Entwicklungsbank beteiligt.
Weitere Projekte sehen die Vernetzung der Eisenbahnlinien in Namibia, Botswana und Südafrika vor. Außerdem sollen auch die Demokratische Republik Kongo und Angola miteinander verbunden werden, wo das Eisenbahnnetz nach dem Bürgerkrieg von 1975-2002 sich in einer Phase des Wiederaufbaus befindet.
Die Hindernisse, die es zu überwinden gilt, wenn es darum geht die Eisenbahnlinien des Kontinents miteinander zu verbinden, sind nicht wenige. Ein Großteil der Eisenbahnlinien aus der Kolonialzeit entsprechen nicht den heutigen internationalen Standards. Deshalb müssen Technologien, Prozeduren und Bestimmungen erst aufeinander abgestimmt werden. Außerdem sind befinden sich in einigen afrikanischen Staaten die Netze in privater Hand: die neuen Anbieter sind jedoch eher daran interessiert den Wahrentransport und die lohnenden Strecken auszubauen als den Fahrgästen aus armen und isolierten Gebieten bessere Dienstleistungen anzubieten. (LM) (Fidesdienst, 23/11/2007 - 32 Zeilen, 332 Worte)


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