AFRIKA/KENIA - „Wir möchten unsere Mission mit derselben Begeisterung fortsetzen, wie sie die ersten Missionare beseelte“, so Erzbischof Njue von Nairobi, der beim kommenden Konsistorium die Kardinalswürde erhalten wird, anlässlich des Ad-limina-Besuchs

Mittwoch, 21 November 2007

Rom (Fidesdienst) - „Wir freuen uns darüber, dass die Kirche vor allem durch die engagierte Tätigkeit der Missionare gewachsen ist“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Kenia, Erzbischof Njue von Nairobi, der beim bevorstehenden Konsistorium die Kardinalswürde erhalten wird und sich derzeit anlässlich des Ad-limina-Besuchs in Rom aufhält.
„In den vergangenen Jahrzehnten sind die Diözesen gewachsen und wir stellen auch das Wachstum des Glaubens unter den Menschen fest, was auch die Zunahme der Berufungen zeigt, sowohl bei den Priestern als auch bei den Ordensleuten: dies ist eine wahre Gnade Gottes“, so kardinal Njue. „Natürlich“, so der Erzbischof weiter, „gibt es auch Herausforderungen, die wir angehen müssen, insbesondere was die Sekten und die Verbreitung der evangelikalen Gemeinden anbelangt. Die Antwort, die wir hier geben müssen, ist die Ausbildung der Gläubigen. Wir müssen die Katechese ausbauen und den Katechismus verbreiten. In diesem Sinne wünschen wir uns, dass die Übersetzung des Katechismus in die Landessprache bald gebilligt werden wird“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Kenia.
Am 27. Dezember werden in Kenia Präsidentschaftswahlen stattfinden und die Katholische Kirche möchte den Bürgern einige Verhaltensrichtlinien anbieten. Hierzu betont der Erzbischof, dass „die Bischofskonferenz mehrere Hirtenbriefe zu den bevorstehenden Wahlen veröffentlicht hat und die Menschen dazu einlädt sich vor allem gut zu informieren: dabei haben wir auf die Qualitäten hingewiesen, die ein Kandidat besitzen sollte, der das Land regieren wird, damit er den Erfordernissen des Volkes entsprechen kann. Wir haben dabei auch den Jugendlichen ein besonderes Augenmerk gewidmet, denn sie lassen sich mit Versprechungen oder Geld besonders leicht beeinflussen. Weiterhin werden wir uns vor allem um die Einheit im Land bemühen: Kenia muss ein geeintes Land bleiben und darf sich nicht vom Stammesdenken verführen lassen. Schließlich rufen wir auch zur Gewaltlosigkeit auf, denn mit Gewalt kann es keine freien Wahlen geben. Wir hoffen, dass die Fortschritte, die in den vergangenen Jahren gemacht wurden, von den neuen Regierenden übernommen werden, damit wir auf dem eingeschlagenen Weg vorankommen“.
Zu den Problemen Kenias gehört die Gewalt: in den vergangenen Jahren wurden auch immer wieder Priester Opfer von Episoden der Gewalt. Vor diesem Hintergrund betont der Erzbischof, dass „es sich bei Morden, wie der an dem amerikanischen Mill Hill Missionar P. John Kaiser, der 2000 ermordet wurde, nicht um einfache Morde handelt. Denn es gibt Politiker, die sehen, dass diese Menschen oder die ganze Kirche andere Positionen vertreten, die ihren Interessen widersprechen, und schrecken dann auch vor Mord nicht zurück. Doch die Kirche lässt sich davon nicht abschrecken und setzt ihre Mission mit derselben Begeisterung fort, die bereits die ersten Missionare beseelte.“
Kenia ist auch ein Umschlagplatz des Drogenhandels in Westafrika. Nach Ansicht des Vorsitzenden der Bischofskonferenz kann es dazu kommen, „weil verbrecherische Organisationen im Osten und im Westen die Armut der Bevölkerung ausnutzen und dort Menschen finden, die bereit sind, sich in den Drogenhandel verwickeln zu lassen. Auch die geographische Position Kenias macht das Land zu einem geeigneten Umschlagplatz für den Drogenhandel. Die Regierung in Kenia versucht das Problem zu bekämpfen. Als Kirche versuchen wir vor allem mit den Jugendlichen zu arbeiten, unter denen viele arbeitslos sind und deshalb ebenfalls leicht von den verbrecherischen Organisationen rekrutiert werden können“. (LM) (Fidesdienst, 21/11/2007 - 47 Zeilen, 549 Worte)


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