AFRIKA/KAMERUN - Nach den Unruhen in Bakassi: Nigeria und Kamerun setzen Zusammenarbeit fort

Donnerstag, 15 November 2007

Yaoundé (Fidesdienst) - Nach den Unruhen auf der Halbinsel Bakassi, bei denen rund dreißig Menschen ums Leben kamen (vgl. Fidesdienst vom 14. November 2007) tagt heute die 20. Sitzung der gemischten Kommission Nigeria-Kamerun, die die Details des Grenzverlaufs endgültig festlegen soll.
Die Sitzung war schon lange geplant, ist jedoch vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse von besonderer Bedeutung. Gemeinsam legten die beiden Länder bereits den Verlauf der 700 Kilometer langen Grenze auf der Halbinsel Bakassi fest und bis Ende des Jahres sollen weiter 300 Kilometer endgültig definiert werden. Die zuständigen Behörden in Nigeria und Kamerun scheinen sich nicht von den tragischen Ereignissen beeinflussen zu lassen und wollen ihre Zusammenarbeit fortsetzen. Die nigerianische Regierung verurteilte unterdessen die Gewalt und mach die Rebellen des Nigerdeltas für die Unruhen verantwortlich.
Wie die Presse in Kamerun berichtet ging es bei dem Übergriff auf die Militärstation um Uneinigkeiten im Zusammenhang mit dem Verkauf von Waffen und Munition durch Soldaten aus Kamerun an nigerianische Rebellen. Die Rebellen hatten das Berufungsverfahren einiger Stammeshäuptlinge aus der Halbinsel Bakassi beim Obersten Gericht in Nigeria unterstützt, das die Vereinbarungen zwischen den Beiden Ländern rückgängig machen soll, die eine Übergabe der Region von Nigeria an Kamerun vorsehen. Die Rebellen hatten bereits die Unabhängigkeit proklamiert und sich den Namen „Demokratische Republik Bakassi“ gegeben.
Sowohl im Niger-Delta als auch in Bakassi gibt es Erdölvorkommen. Separatismus, Erdöl und Korruption sind hier eine explosive Mischung, die beide Länder gefährdet. (LM) (Fidesdienst, 15/11/2007 - 21 Zeilen, 221 Worte)


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