AFRIKA/GHANA - “Viele Menschen werden in Afrika und Europa immer noch zu Sklaven der Armut und der Ungerechtigkeit”, so der stellvertretende Vorsitzende des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen in Ghana beim Seminar anlässlich der 200jährigen Jahrestages Endes der Sklaverei

Mittwoch, 14 November 2007

Cape Coast (Fidesdienst) - „In der Zeit der globalen gegenseitigen Abhängigkeit und der neuen Technologien, gibt es immer noch ‚traditionelle’ Formen der Sklaverei, zu denen andere neue hinzukommen. Denn viele Menschen in werden in Afrika und Europa immer noch zu Sklaven der Armut und der Ungerechtigkeit, vor allem aufgrund der ungleichen Verteilung der Ressourcen des Planeten“, so Kardinal Josip Bozanic, Erzbischof von Zagreb und stellvertretender Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in seiner Eröffnungsansprache beim Seminar anlässlich der 200jährigen Jahrestages Endes der Sklaverei unter dem Motto „Ich habe das Elend meines Volks gesehen” (Ex 3,7). Sklaverei und neue Formen der Sklaverei.“ (vgl. Fidesdienst vom 7. November 2007). Es handelt sich bereits um das zweite Seminar dieser Art, das vom CCEE in Zusammenarbeit mit dem SECAM (Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar) veranstaltet wird. Das erste Seminar fand vom 10. bis 13. November 2004 in Rom statt (vgl Fides vom 11., 13. und 15. November 2004). Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Kongregation für die Evangelisierung der Völker.
Das Problem der Skalverei habe heute neue Formen angenommen, so der Kardinal, da die Säkularisierung dazu tendiere, Gott in die Sphäre des Privaten zu verdrängen und ein wachsender religiöser Fundamentalismus sich mit Gewalt auszubreiten versucht.
Der stellvertretende CCEE-Vorsitzende erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass „Europa und Afrika ein gemeinsames Schicksal verbindet. Und wir sind hier versammelt nicht nur als Vertreter der Bischöfe der beiden Kontinente, sondern vor allem als Vertreter des einen Volkes, der katholischen Kirche und damit der Weltkirche: eine einzigartige Realität, die gleichsam sichtbar und geistliche existiert und auf der Einheit im glauben und der Universalität der Liebe gründet. Und aufgrund dieser Universalität der Kirche entsteht ein Bewusstsein davon, dass dieselbe Sendung im Dienst des Evangeliums in Europa und Afrika ausüben, wenn es darum geht, die großen Herausforderungen anzugehen, denen unser christlicher Glaube in einer globalisierten Gesellschaft gegenübersteht.“
Kardinal Bozanic erinnert auch daran, dass anlässlich der Vollversammlung des CCEE in Fatima (3. bis 7. Oktober 2007) das Projekt der Zusammenarbeit CCEE-SECAM für die Jahre 2007-2010 vorgestellt und von den Bischöfen begrüßt wurde. Es handelt sich, wie Kardinal Bozanic betont, „um einen Weg der Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Kontinenten, der darauf abzielt die Integrität des Glaubens der universalen Völkerfamilie zu bewahren, zu schützen und zu fördern.“
„Ich blicke schon heute auf die kommende Afrikasynode, die Papst Benedikt XVI. für 2009 einberufen hat. Ich bin mir sicher, dass dieses Seminar und unsere Zusammenarbeit im Hinblick auf dieses bedeutende bevorstehende Ereignis eine wichtige Gelegenheit zur Reflexion und zum Meinungsaustausch sind“, so der CCEE-Vizepräsident abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/11/2007 - 40 Zeilen, 458 Worte)


Teilen: