EUROPA/KROATIEN - Berufungen in Europa: Gemeinsam Hoffnung schaffen. Schlussverlautbarung zur Jahrestagung des European Vocations Service

Dienstag, 3 Juli 2007

Zadar (Fidesdienst) - Der Europäische Vocation Service (EVS) veranstaltete vom 28. Juni bis 1. Juli in Zadar (Kroatien) seine Jahresversammlung. Die Diözesen Zadar und Gospic hießen insgesamt 50 Verantwortliche der Berufungspastoral aus 17 Delegationen aus den verschiedenen europäischen Ländern willkommen. Wie es in der Schlussverlautbarung zu der Veranstaltung heißt, war der Heilige Stuhl durch Don Frans Bonnici von der Kongregation für das Katholische Bildungswesen und von Pater Eusebio Hernandez von der Kongregation für das gottgeweihte Leben vertreten. Das Thema der Jahresversammlung lautete: „Die Familie: ein Ort der Berufung“ und bezog sich auf die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils und auf das Schlüsseldokument zur Berufungspastoral „Neue Berufungen für ein neues Europa“ (Rom, 1997). Die Familie gilt als erstes Terrain, das gepflegt werden muss, als Ort der Verinnerlichung und der Aussendung. Trotz verschiedener Schwierigkeiten, bleiben die Familien weiterhin auch ein wichtiger Ort der Hoffnung.
Die Teilnehmer der Jahresversammlung bekräftigten, dass die Familien sich in den Gesellschaften in Europa in sehr unterschiedlichen Situationen befinden, die von einer individualistischen, konsumistischen oder säkularen Kultur geprägt ist. Europa leide unter einem weit verbreiteten Atheismus, einer Art Intoleranz gegenüber der Wahrheit, einer Allergie gegen den Glauben, und manchmal sogar eine Art „Christophobie“. In einem solchen oft schwerwiegenden historischen Kontexte bleibe das Leben und die Berufung ein Geschenk Gottes. Eltern seien deshalb gefordert Leben zu schenken, die eigenen Kinder zu erziehen und den Glauben an sie weiterzugeben, damit Jugendliche aus freien Stücken zur reifen und verantwortlichen Entscheidungen finden können. Die Heiligkeit werde zu einem faszinierenden Projekt, das man der neuen Generation mit Freude präsentieren müsse. Das Kind dürfe nie Objekt der Manipulierung oder der egoistischen Projektion von vorgefertigten Ideen sein. Das Kind sei ein Geschenk Gottes. Die Familie sei eine kleine Hauskirche, das Heiligtum des Lebens, der Ort der Fruchtbarkeit und natürliches Reservoir für Berufungen.
Europa leide unter einem gewissen Mangel an Berufungen zum Priester- und Ordensleben. Für diesen quantitative Mangel gebe es keine umgehende Lösung, sondern es sei ein langer und langmütiger Reifungsprozess erforderlich. Die Berufungspastoral erfordere auch die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufungen: den Berufungen zum gottgeweihten Leben, zum Priesteramt, zum Engagement als Laien, zur Ehe und die Berufung kraft der Taufe. Gemeinsamkeit zum Zusammenwirken und zur Unterscheidung der spezifischen Merkmale der jeder Berufung gehöre zu den unverzichtbaren Prioritäten. In der großen Familie der Kirche wachse man gemeinsam oder man wachse nicht.
Die Teilnehmer der EVS-Jahresversammlung befassten sich auch mit den historischen, kulturellen, sozialen und kirchlichen Gegebenheiten Kroatiens und hatten Zeit für Diskussion und Austausch und damit hatten verschiedenen Personen, die im Bereich der Berufungspastoral arbeiten, Gelegenheit sich gegenseitig besser kennen zu lernen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch drei Priester in der Kathedrale von Zadar geweiht. Und ein kroatisches Ehepaar mit zwölf Kindern berichtete von der eignen Erfahrung beim Entstehen von Berufungen in ihrer Familie. Die nächste Jahresversammlung des EVS wird vom 3. bis 6. Juli 2008 in Oporto (Portugal) stattfinden. (SL) (Fidesdienst, 03/07/2007 - 43 Zeilen, 489 Worte)


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