AMERIKA/USA - Minderjährige wandern allein und ohne Dokumente aus: Bischöfe bezeichnen die Situation als „humanitäre Krise“

Donnerstag, 5 Juni 2014

Washington (Fides) – Die katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten appellieren an die Regierung Obama und den Kongress mit der Bitte um konkrete Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen, die ohne Begleitung und Dokumente auswandern. Wie aus einer Verlautbarung der US-amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB) hervorgeht betrachten die Bischöfe die derzeitige Situation dieser Jugendlichen angesichts der Gefahren, die sie sich aussetzen als “humanitäre Krise”, deren Ursprung in der Armut und der wachsenden Gewalt in den Herkunftsländern der Minderjährigen zu suchen ist. Deshalb müsse nach langfristigen Lösungen gesucht werden (vgl. Fides - El Salvador vom 20/05/2014).
Der in Mexiko geborene Präsident der bischöflichen Kommission für Migranten und Weihbischof von Seattle (Washington), Eusebio L. Elizondo Almaguer, M.Sp.S., betont: "Es handelt sich um ein äußerst komplexes Problem, doch die Ursachen müssen von unserer Regierung in Zusammenarbeit mit den Regierungen der Länder in der Region gelöst werden". Mit seinem Appell wendet sich Bischof Elizondo Almaguer vor allem an die derzeitige US-amerikanische Regierung angesichts der Tatsache, dass, wie aus Daten der katholischen Kirche hervorgeht, die Zahl der an der Grenze festgehaltenen Jugendlichen in der Zeit von 2013-2014 um 92% gestiegen ist (vgl. Fides 30/05/2014). “Diese Jugendlichen sind eine leichte Beute für skrupellose Schlepperbanden und Menschenhändler und müssen geschützt werden”, verlangt der Bischof.
Am vergangenen 3. Juni wurde der offizielle Bericht des US-amerikanischen Büros für Zoll und Grenzschutz veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass während der vergangenen 20 Monate insgesamt 71.000 Jugendliche im Alter unter 17 Jahren, vorwiegend an der Grenze in Texas festgenommen wurden. (CE) (Agenzia Fides, 05/06/2014)


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