ASIEN/SÜDKOREA - Priester im Streit mit dem Präsidenten: Erzbischof von Seoul fordert Priester auf, kein politisches Amt anzunehmen

Mittwoch, 27 November 2013

Seuol (Fidesdienst) – Aufgaben in der Verwaltung und in der Politik sind Aufgaben der Laien: so Erzbischof Andrew Yeom Soo-jung von Seoul zum Streit zwischen einem Priester und Staatspräsident Parc Geun-hye. Am 22. November hatte der “Verein der Priester für Gerechtigkeit” in der Diözese Jeonju bei einem Gottesdienst den Rücktritt des amtierenden südkoreanischen Staatsoberhauptes gefordert. Pfarrer Park Chang-shin, ein Mitglied des Vereins forderte den Rücktritt im Zusammenhang mit Manipulierungsvorwürfen gegen den Staatspräsident im Vorfeld der Wahl im Dezember 2012. Er bezeichnete in seiner Predigt auch den Angriff Nordkoreas auf die Insel Yeonpyeong als gerechtfertigt. Im Rahmen der öffentlichen Debatte im Zusammenhang mit diesem Vorfall kritisierte Präsident Parc Geun-hye öffentlich die Aussagen des Priesters.
Anlässlich des Gottesdienstes zum Abschluss des Jahres des Glaubens am vergangenen 24. November erklärte Erzbischof Yeom Soo-jung von Seoul: “Christen müssen sich in der Politik engagieren“, doch dies sei Aufgabe der Laien. Aufgabe der Priester sei es “Laien durch das Wort und die Sakramente geistlich zu begleiten. Mit Bezug auf den Katechismus der Katholischen Kirche betonte der Erzbischof “Es entspricht nicht der Rolle des Hirten, direkt in das politische Handeln und die Organisation des gesellschaftlichen Lebens einzugreifen”.
“Wir müssen den Weg der Wahrheit, des Gemeinwohls und des friedlichen Zusammenlebens beschreiten”, so der Kirchenvertreter. “Wo es Spaltung und Widersprüche gibt müssen wir uns um Aussöhnung, Verständigung, Vergebung und Liebe bemühen”. (PA) (Fidesdienst 27/11/2013)


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