EUROPA/ITALIEN - „Das Recht auf Leben darf nicht von der geographischen Lage abhängig sein“. Teilnehmer der von der Gemeinschaft von Sant’Egidio veranstalteten Internationalen Konferenz unterzeichnen Appell zur Aidsbekämpfung in Afrika

Donnerstag, 13 Mai 2004

Rom (Fidesdienst) - Insgesamt 13 Gesundheitsminister afrikanischer Länder, die an der von der katholischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio veranstalteten Internationalen Aids-Konferenz teilnahmen, unterzeichneten am heutigen 13. Mai 2004 einen gemeinsamen Appell.
AIDS bedrohe im Stillen Afrika und einen Großteil der Welt. Die Bekämpfung von Aids und der Sieg über die Krankheit sei eine Priorität, die unter denjenigen, denen die Zukunft des Planten am Herzen liegt, nicht aufgeschoben werden dürfe.
„Aus diesem Grund wenden wir Gesundheitsminister, Experten, Männer und Frauen, die sich für die Gerechtigkeit und den Schutz der Menschenwürde eintreten, die sich auf Einladung der Gemeinschaft von Sant’Egidio und im Namen aller Völker und unseres Gewissens in Rom versammelt haben, uns an Mitarbeiter und an internationale Hilfswerke sowie an die Verantwortlichen der Industrieländer, damit die Bekämpfung von Aids in umgehende Beschlüsse und Engagement umsetzt“, so die Minister in ihrem gemeinsamen Papier.
AIDS betrifft den ganzen Planeten, doch 70% der Opfer werden heute in Afrika geboren und sterben dort. 30 Millionen Männer, Frauen und Kinder sind bereits mit dem Virus infiziert: ihre Zahl wird steigen, wenn nicht angemessene Therapien und finanzielle, wissenschaftliche und menschliche Ressourcen zur Vorbeugung und Behandlung Verfügung gestellt werden.
Die Aussagekraft der Zahlen und das Leid so vieler Männer und Frauen den afrikanischen Ländern südlich der Sahara stellen unter Beweis, dass vorbeugende Maßnahmen, wenn sie nicht mit einer Therapie verbunden werden, nicht ausreichen, um eine Epidemie einzudämmen, die bereits bis heute so viele Opfer gefordert hat, wie ein Weltkrieg.
AIDS vervielfacht die Armut. Die Krankheit verkürzt nicht nur das Leben, sondern sie lässt auch der Zukunft keine Hoffnung, denn sie verschlingt Jugendliche und Erwachsenen und damit Wissen und Berufserfahrung, die eine unverzichtbare Voraussetzung für eine echte Zukunft sind.
„Wie der Rest der Welt, hoffen auch wir, dass dieser Krankheit durch eine Impfung eingedämmt werden kann. Doch es könnte für Afrika bereits zu spät sein. Die Therapie, die es ermöglicht mit dem Virus zu leben, und auch gut damit zu leben, steht nur den reichen Ländern zur Verfügung. Doch das Recht auf Leben darf nicht von der geographischen Lage abhängen. Das Recht auf Therapie ist ein neues Menschenrecht, es ist das Menschenrecht, an das Afrika die besser gestellten Länder erinnert. Deshalb bitten wir die Industrieländer um Hilfe und alle, die in diesem Bereich Entscheidungskompetenz besitzen, damit Afrika so bald wie möglich Zugang zu jenen qualitativ hochwertigen Therapien Zugang hat, die diese Herausforderung verlangt.
Wir bitten darum, dass die Kosten der entsprechenden Medikamente und all dessen, was für die Diagnostik und Behandlung notwendig ist, zu niedrigeren und mit den Ressourcen unserer Länder vereinbaren Preisen verkauft werden. Darum bitten wir im Namen einer intelligenten Globalisierung, die in der Lage ist auch Solidarität zu globalisieren.
Ja, wir bieten Unternehmen und Männern und Frauen guten Willens auf der ganzen Welt ein neues Bündnis im Kampf gegen Aids in Afrika an. Damit die Zukunft wirklich ein menschliches Gesicht annimmt. Für alle.“, so die Minister abschließend. (AP) (Fidesdienst, 13/5/2005 - 42 Zeilen, 506 Worte)


Teilen: